ZUKUNFT AGD

Beispielbild

Reden wir von der Zukunft:
Nun ich weiß nicht so recht in welches Forum das gehört, drum tu ich’s in die Wunschbox.
Was erwarte ich von diesem Verband, von einem neuen Vorstand, von uns? Ich erwarte vertreten zu werden. Ich sind viele … wir sind überwiegend freiberufliche, selbstständige Einzelkämpfer.

Der Verband hat sich m.W. gegründet, um hier durch gemeinsame Ziele einen starken Verbund zu schaffen. Das ist heute wichtiger denn je. Wir haben keine Lobby, keine Kammer und Design wird allenfalls als hübsch registriert, was man aber nicht unbedingt braucht.
Jeder darf sich Grafiker oder Designer schimpfen, der Name ist nicht geschützt. Es findet eine inflationäre Marktschwämme aller coleur statt. Die Arbeitsämter schulen bis zum Erbrechen auf Medien- oder Webdesigner um. Bessere Zeitvermittlungsfirmen wie „Designerdock” oder Billigdesignanbieter wie „Designenlassen” oder „das Auge” machen in „MyHammer”-Manier das Internet unsicher. Das schlimmste aber ist, dass nicht mal wir selbst wissen was Design eigentlich wert ist oder was es kostet selbstständig unternehmerisch tätig zu sein. Ich kenne keine Berufsgruppe die ihre eigenen Tarife (VTV) so zerreißt wie wir und diese Preise als unrealistisch einschätzt.
Wir lassen uns von Firmen beherrschen, die erst die Designer freisetzen, um sie dann billigst in eigener Verantwortung freiberuflich auszunutzen. Die kostenlose Praktikanten abnutzen und bestenfalls billige Studenten mit 20jähriger Erfahrung haben wollen, welche flexibel und belastbar sind, sich mit aller Soft- und Hardware auskennen und gleichzeitig programmieren können …
Ja, die Welt hat sich gewandelt, das Berufsbild des Designers muss grundlegend überdacht und aktualisiert werden. Wir sind keine billige eierlegende Wollmilchsau, an denen sich Billigfirmen (nicht Unternehmer, die denken anders) laben können, sondern eine Menge Experten mit verschiedenen Talenten. Und wie in der gesamten Berufswelt wird es immer mehr Flexibilität und Selbstständigkeit geben, was die Situation wohl noch eher verschärfen wird.

Was wir als Verband tun sollten:
• Überdenken und aktualisieren des Berufsbildes des Designers und von Design. Somit auch den VTV …
• schon in den Schulen, in den Ausbildungsstätten, nach außen und nach innen muss vermittelt werden, was es heißt selbstständig zu sein, was es kostet und wie man unternehmerisch denkt und handelt. Künstler allein zu sein macht hungrig …
• wir dürfen nicht den gleichen Fehler machen wie die deutsche Politik, die junge Menschen mehr oder weniger schlecht ausgebildet in die Arbeitslosigkeit entlässt und sich der Menschen mit 50+ als Alteisen entledigt. Wir müssen alte und junge Kollegen zusammenbringen. Die frische, unverbrauchte Kreativität der Jungen mit dem Erfahrungsschatz der Alten macht uns unüberwindbar.
• Vernetzung der verschiedenen Gewerke. Zusammenbringen verschiedener Talente für eine professionelle Auftragsabwicklung.
• der Wert von Design nach außen und nach innen muss vermittelt werden – Wie grau wäre die Welt ohne Design; was wäre sie ohne Kunst und Kultur; was wäre Bildung ohne Bild? u.v.m. Dies ist umso wichtiger, als das immer mehr Menschen notgedrungen mit „Freizeit” konfrontiert werden. (Hier könnte man jetzt noch weit ausholen und über die Chancen, Möglichkeiten und Kompetenzen von Designern im sozialgesellschaftlichen Umfeld reden)
• es gibt wohl an die 120.000 Designer … selbstverständlich sollten wir versuchen so viele wie möglich zu sensibilisieren und zu involvieren, denn nur gemeinsam können wir uns auf dem Markt etablieren und behaupten. Will u.a. heißen, vernünftige Honorare zu bekommen, von denen man gut leben kann, sodass man die Köpfe fürs Kreative frei hat.

Einige Gedanken und Anmerkungen.
Mit herzlichen Grüßen an die Kollegen der AGD

Bericht: Skip
Foto: Dieter Düvelmeyer

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