Die ungebremste Gier nach Bildern

AGD schließt sich offenem Brief gegen die neue Google-Bildersuche an

Die AGD hat sich einem gegen Google gerichteten gerichteten offenen Brief angeschlossen. Gegenstand ist die bei Google erheblich ausgeweitete Bildersuche. Statt kleiner Vorschaubilder, die zu anderen Website führen, kann man nun die weitaus größeren Bilder wie in einer Dia-Show durchblättern. Darüber hinaus kann man die Bilder mit einem „Teilen“-Button in Soziale Netzwerke weiterleiten.

Mit dem neuen Bildangebot überschreitet Google eine weitere Grenze zulasten der Kreativen. Solange Google nur kleine Vorschaubilder als Links verwendete, konnte der Konzern sich leider auf die Vorschaubilder-Entscheidung des BGH berufen. Mit der Verwendung großer Bilder in einer Dia-Funktion entsteht der Eindruck, dass das Unternehmen eigene Bilder anbietet. Mit dem Halten von Nutzern auf der eigenen Website, entzieht Google den eigentlichen Inhalteanbietern den Traffic. Spätestens mit der „Teilen-Funktion“ werden fremde Inhalte weitergeleitet, wofür die erforderlichen Rechte fehlen. Es geht also nicht mehr um ein Verlinken, sondern um das Zugeigenmachen fremder Inhalte.

Vornehmlich betroffen sind Fotografen und Illustratoren, die ihre Arbeiten mehrfach lizenzieren. Gerne nehmen wir Beispiele aus anderen Design-Bereichen entgegen, um auf diese ebenfalls aufmerksam machen zu können (koch@agd.de).

Mit ihrem offenen Schreiben haben die beteiligten Verbände Google zu einer Erwiderung bis Mitte März aufgefordert. Es bleibt abzuwarten, ob der Konzern überhaupt reagiert. Die mediale Resonanz ist schon einmal nicht zu übersehen: MeediaW&VHorizont und PAGE berichten darüber.

Autor: Alexander Koch, AGD-Justiziar

 

 

 

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