Objectified

Buchcover "Objectified"

Frischer Wind

Der Hurrikan kommt und du hast 20 Minuten Zeit, die Dinge zusammenzupacken, die dir etwas bedeuten. Wonach greifst du zuerst?

Diese Frage stellt New York Times-Kolumnist Rob Walkers am Ende von „Objectified“, dem zweiten Teil von Regisseur Gary Hustwits Dokumentarfilm-Trilogie, die mit „Helvetica“ über Typografie und Grafikdesign begann und mit „Urbanized“ über städtische Architektur enden wird. Es ist ein Film über Produktdesign: die vielen alltäglichen Dinge, die wir erwerben, benutzen, sammeln und letztlich wegwerfen. Industrie- und Produktdesigner kommen – völlig unkommentiert – mit ihrer ganz persönlichen Sicht auf die Bedeutung des Designs zu Wort. Sie bekommen genug Raum, um ihre Gedanken und Ideen zu entwickeln und ihre eigenen Geschichten dazu zu erzählen. Diese Emotionalität wird verstärkt durch die gelungene Optik des Films, wenn in Nahaufnahme gezeigt wird, wie Menschen auf der Straße die Design-Gegenstände in die Hand nehmen und sie ausprobieren oder zweckentfremden.

„Objectified“ überrascht nicht mit sensationell neuen Erkenntnissen. Er ist ein sehenswerter Dokumentarfilm, der einen großen Bogen von den Anfängen standardisierter Gestaltung bis hin zu künftigen Anforderungen an Design, wie Grenzen der Massenproduktion, Nachhaltigkeit oder partizipatorischem Design, spannt. Auf die Frage, wonach er vor dem Hurrikan greifen würde, antwortete der Regisseur selbst übrigens: “Probably some things that belonged to my grandfather.”

(Victoria Ringleb)

Gary Hustwit: Objectified, PLEXIFILM 2009, 75 Minuten, DVD, Ton: Englisch, Untertitel: Englisch, ASIN B002KLALEC, Zitat Gary Hustwit: kurzlink.agd.de/hustwit

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