Martina Westenberger: Die Fichte – Baum des Jahres 2017

 AGD-Kommunikationsdesignerin Martina Westenberger übernahm die grafische Betreuung der Ausstellung „Die Fichte, Baum des Jahres 2017″ und schreibt über ihre Erfahrungen sowie die Motivation nachhaltig zu gestalten.

Wo fängt ein ‚nachhaltiges Projekt’ an, wo hört es auf?

….Kann ein Designer nachhaltig gestalten, wenn er selbst gar nicht nachhaltig lebt? Fragen über Fragen.

Ich behaupte ja von mir, eine alte Öko-Tante zu sein… Habe ich doch in meiner Jugend einen Natur-Kostladen mitbegründet, gegen die Startbahn-West demonstriert und nach dem Studium fast 4 Jahre beim Öko-Test-Magazin gearbeitet.

Heute versuche ich, so nachhaltig, wie für mich möglich zu leben: mache keine Flugreisen, verzichte auf Plastik bzw. Kunststoff und kaufe gern bei unserem letzt verbliebenen Landwirt ein ….

Impressionen der Ausstellung:

> Dokumentation der Ausstellung als PDF

Glück habe ich,…

weil die wenigen Jobs, die ich noch habe von HessenForst kommen! Letztes Jahr betreute ich ein wirklich schönes Projekt, die Ausstellung: „Die Fichte, Baum des Jahres 2017“.

Diese Ausstellung bestand aus mehreren Stationen: Große Informationsflächen, Informationstafeln auf Staffeleien, Foto-Aufnahmen auf Leinwand gedruckt, einer Werkbank zum Benutzen, Gebrauchs-Gegenständen, Pflanzen-Vergleich in Tonkübeln. Das Konzept, die grafische Gestaltung und das Gestalten des kompletten Ausstellung-Raumes lagen in meinen Händen, der Kunde ließ mir freie Hand.

Leinwand, Fichtenholz und Besenstiele

Am schönsten war für mich, dass meine Idee, die Informationen auf Leinwand drucken zu lassen und sie dann wie Fahnen an selbstgebauten Holzständern (natürlich aus Fichten-Holz!) auf zu hängen, so gut ankam.

Die Jungs von Forstamt Königstein haben, nach Absprache was machbar ist, dann auch einen prima Job gemacht und perfekte Ständer gebaut. Wir waren Besenstiele kaufen, haben diese abgesägt. Ich habe die Tunnel an den Stoffbahnen genäht und wir haben die textilen Bahnen dann mit ordentlich dicker Hanf-Schnur an den Ständern befestigt, usw., usw.

Vieles was wir an Material verwendeten, stammte aus unserem Haushalt und war ausgeliehen. Gegenstände, die gekauft wurden, werden heute weiter genutzt: zum Beispiel hängen die großen Foto-Leinwände nun im Besprechungs-Zimmer des Forstamtes Königstein. Die Ausstellung kann jederzeit wieder und schnell aufgebaut bzw. gezeigt werden. Die Fotografien sind qualitativ nicht wirklich gut geworden, geben aber doch einen kleinen Eindruck.

Die Ausstellung wurde, so wie ich es mir erhofft hatte, ein großer Erfolg und wurde an verschiedenen Orten präsentiert!

Nachhaltiges Design?  – Eigentlich Ja!

Nachhaltig gestalten heißt für mich vor allem:

  • Kommunizieren und die wirklichen, tatsächlichen Wünsche des Kunden herausfinden,
  • daraus ein Konzept entwickeln, welches auch langfristig trägt und
  • dann ein unverwechselbares Design entwickeln und umsetzen.
  • Überflüssiger Firlefanz und Produktionen, die nicht wohl durchdacht, „nur mal ganz schnell“ in Auftrag gegeben werden und am Schluss Ihr Geld nicht wert sind, rede ich meinen Kunden gerne aus.

 

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