Joseph Binder Award 2016

Gold, Silber Bronze und Auszeichnungen gab es im Juli bereits in Wien statt in Rio

Dieses Jahr hatte ich die ehrenvolle Aufgabe, Teil der internationalen Jury des Joseph Binder Award 2016 zu sein. Wir tagten am 14. und 15. Juli im designforum Wien und nominierten aus insgesamt 729 Einreichungen 81 für einen Hauptpreis, davon erhielten 12 Beiträge Gold, 8 gewannen Silber, 15 Bronze und für 46 Arbeiten gab es eine Auszeichnung. Was sich hier nach nüchternen, klaren Zahlen anhört, ist das Ergebnis eines langen und nicht immer leichten Prozesses.

1,5 Tage, 150 Arbeiten, 15 Kategorien

Design weckt Neugierde, Interesse und macht Lust sich mit Objekten, Inhalten und Botschaften auseinander zusetzen. Design kommuniziert, gibt Orientierung, kommuniziert, schafft Mehrwert. So haben die über 700 Einsendungen, die Vorselektion durch die Online-Jurierung und die 1,5 kompakt gefüllten Tage mit rund 150 Arbeiten der Endrunde in 15 Kategorien die Jury und deren Aufmerksamkeit stark gefordert doch keineswegs erschöpft, sondern Lust auf mehr gutes Design geweckt.
Die hohe Qualität war bemerkenswert und die Vielfalt der eingereichten Arbeiten hat die Entscheidung nicht immer leicht gemacht. Der Austausch mit den Jurymitgliedern war ein großartiger Prozess der Urteilsfindung. So kamen durch den sachlich und fachlich hervorragenden Austausch immer noch Aspekte hinzu, die ich zuvor noch nicht gesehen hatte.
Doch bei all den sachlichen Argumenten, waren es besonders die Werke, die Herz, Geist und Ästhetik gleichermaßen angesprochen haben, die prämiert wurden. Gern hätte ich mich mit jedem der prämierten Werke noch weitere Tage beschäftigt und so manche Arbeit als hervorragendes Beispiel für gutes Design mit nach Düsseldorf genommen…
Nun warte ich voller Vorfreude auf den Katalog.

Wie geht es weiter?

Wer die Trophäen in Gold, Silber und Bronze gewonnen hat, wird bei der offiziellen Preisverleihung am 10 . November 2016 im designforum Wien im MuseumsQuartier im Rahmen einer feierlichen Präsentation verlautbart. Zur Preisverleihung erscheint ein Katalog, in dem alle ausgewählten und prämierten Einreichungen sowie die Mitglieder der Jury vorgestellt werden. Darüber hinaus werden die ausgewählten Arbeiten in einer Ausstellung im designforum Wien im MuseumsQuartier für mehrere Wochen der Öffentlichkeit präsentiert.

Über das Design hinaus

Die Jurysitzung hat uns sehr gefordert und inspiriert und zusätzlich boten die Pausen sogar noch Raum für einen kollegialen Austausch. So waren unter den Kollegen der finalen Juryrunde auch Vorstandsvorsitzende von Partnerverbänden aus Frankreich (AFD), der Schweiz (SGD), Österreich (DA) und Luxemburg (Design Luxemburg). Unserer Gespräche drehten sich nicht nur um Design, sondern auch um die Verbandsarbeit, die Situation der Branche in den Ländern und wir konnten viele Parallelen feststellen. Das Thema Rückgang der Mitgliederzahlen beschäftigt alle Anwesenden der Verbände gleichermaßen. Ebenso die Erarbeitung von Vergütungsrichtlinien. Hier konnten wir uns gegenseitig wertvolle Tipps geben.
Es war also rundherum eine inspirierende Zusammenkunft und die hervorragenden Designarbeiten haben wieder bestätigt, dass es sich für gutes Design zu kämpfen lohnt.
Peggy Stein, zweite Vorstandsvorsitzende AGD
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