Typografie am Wegesrand

Wir sind am Abend des 20. August 2015 zu einem Schrift-Spaziergang durch Hannovers Innenstadt aufgebrochen. Diese auch „Typewalk“ genannten Erkundungsgänge gibt es mit unterschiedlichen Schwerpunkten auf der ganzen Welt. Der Fokus der gemeinsamen Veranstaltung der Allianz deutscher Designer AGD und des Forum Typografie lag für diesen Abend auf historischen Gebäudeinschriften sowie auf typischen Schriften und Farben bestimmter Branchen. Da sich ähnliche Geschäfte gerne in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander ansiedeln, entsteht dadurch eine kleine „typografische Straßenkarte“.

So sind alle Schriftzüge an den Geschäften in der Luisenstraße in Weiß gehalten und fast alle sind versal oder in Kapitälchen gesetzt – typisch, wenn hochpreisige Markenshops das Bild bestimmen. Ähnliches gab es im angrenzenden Bankenviertel zu sehen. Interessant und im Kontrast dazu die eher einfallslose Typografie im Handel, die Schriftzüge sind oft aus einer fetten Versalgrotesk in roter Farbe. Lebendiger wird die typografische Gestaltung meistens erst bei inhabergeführten Läden.

Der zweite Fokus der von Birgit Walter und Andreas Maxbauer organisierten Führung lag bei historischen Gebäudeinschriften und Straßenbeschilderungen von 1850 bis 1950. Hier sind, wenn auch oft etwas versteckt, viele kleine Schätze in Hannover zu sehen, einen kleinen Überblick gibt es hier.

Es wurde eifrig diskutiert, deshalb konnten die beiden letzten Ziele nicht mehr erreichen – es war einfach zu dunkel. So klang der Abend im Bella Italia aus. Das Thema zog auch AGD-Mitglieder aus Bremen an, deren Regionalgruppe überlegt, dort künftig Stadtspaziergänge für Designer zu organisieren.

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