Rückblick auf die Creative Content Conference @ PHOTOPIA 2023

Von einer nachdenklichen Penelope Cruz, über gelaserte Blumen und Rapperinnen bis hin zur Sesamstraße und Weihnachten in New York: Wir berichten von unserem Tag der Schirmherrschaft auf der Creative Content Conference 2023. Ein Rückblick auf die Vorträge am Sonntag.

Bereits von Weitem war die PHOTOPIA in Hamburg kaum zu übersehen. Wenn nicht die auffälligen bunten Lettern auf den Glasscheiben der Messehalle Hamburg den Blick auf sich zogen, dann erregten zumindest die pumpenden Bässe der Anlage auf einem der Partytrucks vor dem Gelände die Aufmerksamkeit der Passierenden. Von Donnerstag, den 21. September bis Sonntag, den 24. September 2023 machte die PHOTOPIA Hamburg zum Hotspot der Foto- und Videografie.

“Das waren vier inspirierende Tage mit rund 125 ausstellenden Unternehmen aus 15 Ländern, 20.000 Gästen, über 260 Presseakkreditierungen und einer millionenfachen Präsenz in den sozialen Medien. “

Im Rahmen der Messe fand die Creative Content Conference statt, die sich rund um die Themen Kreativität, Inspiration und Fotobusiness drehten. Am Sonntag hatte die AGD die Schirmherrschaft bei dieser Veranstaltung, was uns die Möglichkeit gab, eigene Speaker ins Rennen zu schicken und die Moderation an diesem Tag zu übernehmen. Wir geben euch hier einen Rückblick auf und Einblick in die verschiedenen Vorträge zum Thema Inspiration & Creativity.

Für die AGD ging es eigentlich schon einen Tag früher los. Victoria Ringleb, AGD-Geschäftsführerin, war zu einer Podiumsdiskussion geladen, die sich der Frage widmete, wie Fotografinnen und Fotografen in Zeiten von Künstlicher Intelligenz Geld verdienen können.

Podiusmdiskussion mit Alexa Becker (Jurymitglied bei Fotowettbewerben), Victoria Ringleb (AGD-Geschäftsführerin), Daniel Albrecht (Moderation), Jenny Engler-Petzold (Fördermittelmanagerin) und Thorsten Rother (Fotograf und KI-Spezialist), v.l.n.r. © PHOTO: Till Häsemeyer

Die Vorträge

Den Anfang bei den Speakern machte der renommierte Starfotograf Vincent Peters. In einem eindrucksvollen Monolog stellte er sein Verständnis vom Verhältnis zwischen Fotograf, Motiv und Betrachter dar. Mit zahlreichen Zitaten großer Philosophen und Schrifststeller gespickt betonte er die Wechselwirkung zwischen Emotion und Bild und dem eigenen Stil und stellte fest, dass ein Fotograf nicht ein Motiv festhält, sondern ein Gefühl transportiert. Seine Grundaussage: Ein Foto sagt mehr über den aus, der es gemacht hat als über den, der darauf zu sehen ist.

Vincent Peters referiert auf der PHOTOPIA 2023 © PHOTO: Till Häsemeyer

Im Anschluss an Vincent Peters Ausführungen trat PHOTOPIA-Urgestein Simon Puschmann auf die Bühne. Dieser hat sich in der Branche als Autofotograf einen Namen gemacht, widmet ich jedoch mit voller Leidenschaft vor allem seinen freien Arbeiten. Diese könnten in Stil, Technik und Motivwahl kaum unterschiedlicher sein, was beinahe einen Gegenentwurf zu Peters vorherigen Ausführungen darstellte. In seinem Vortrag ermutigte er die Anwesenden, freie Arbeiten durchzuführen, sich auszutesten und seiner Kreativität freien Lauf zu lassen.

Simon Puschmann über seine Aufnahmen am Strand von Havanna © PHOTO: Till Häsemeyer

Franziska Stünkel, Fotografin und Regisseurin, rundete die erste Tageshälfte mit der Vorstellung ihres Projektes Co-Exist ab, bei dem sie Reflexionen in Glasscheiben fotografiert und somit zwei Welten miteinander verschwimmen lässt. Dem folgten Ausblicke auf ihren Film “Nahschuss”, ein Drama über die letzte Hinrichtung in der DDR. Sie inspirierte mit ihrer kreativen Vermischung von filmischen und fotografischen Elementen in beiden Sparten, die ihre Werke noch eindrucksvoller wirken lässt.

Franziska Stünkel und Moderatorin Victoria Ringleb, v.l.n.r. © PHOTO: Till Häsemeyer

Wer schon einmal einen Vortrag von AGD-Mitglied Andreas Jacobs gesehen hat, kennt sein souveränes Auftreten und seine mitreißende Art, die auch bei der Creative Content Conference überzeugen konnten. Mit eingespielten Aufnahmen aus Hörspielen, Mitmachelementen à la “findet den Schatz” und visuell einprägsamen Beispielen betonte er die Schwierigkeiten, die viele bei der Freisetzung ihrer Kreativität haben. Mit seinen Ausführungen über Ernie und Bert als linke und rechte Gehirnhälfte ließ er uns an seinen Methoden zur Entfaltung seiner kreativen Ader teilhaben und ermutigte zum Loslassen und Freiwerden.

Andreas Jacobs macht einen Ideensprint. Ernie und Bert dürfen dabei nicht fehlen. © PHOTO: Till Häsemeyer

Auch die nächste Speakerin entstammt der AGD-Mitgliedschaft. Lisa Nieschlags Karriere als Kochbuchautorin erzählt eine Erfolgsgeschichte die ihresgleichen sucht. Sie nahm uns mit auf eine Reisen von den Anfängen der Reihe mit “Anni kocht” (eine fiktive Person, die eine in Münster lebende Oma darstellt), bei der sie noch in den eigenen vier Wänden fotografierte. Am Ende der Reise stand das alljährliche Auftauchen ihres Kochbuchs “New York Christmas” in den Bestsellerlisten und ein eigenes Studio für die Foodfotografie. Sie zeigte auf eindrückliche Weise, dass mit einer guten Idee und viel Leidenschaft beinahe alles möglich ist.

Lisa Nieschlag gibt ihre Erfolgsgeschichte als Kochbuchautorin und Foodfotografin zum Besten. © PHOTO: Till Häsemeyer

Mit Katja Ruge stand eine weitere große Persönlichkeit der deutschen Fotografieszene auf der Bühne. Die Fotografin und Musikerin vereint ebenso wie Lisa Nieschlag beide Leidenschaften, indem sie vor allem für ihre Fotos von Musikerinnen und Musikern bekannt ist. Sie zeigte Werke aus ihrer Reihe “Ladyflash”, die über 100 Porträts von Musikerinnen zeigt und erzählte deren Entstehungsgeschichten. Dabei betonte sie, dass mit genügend Kreativität oft die einfachsten Mittel reichen, um ein gutes Foto zu machen, was sie mit Beispielen untermalte: Nina Hagen im Treppenhaus eines Hotels, die Sängerin Björk auf einem Grasstreifen zwischen Straße und Tropenklinik.

Katja Ruge ist Fotografin, Musikerin und Musikproduzentin. © PHOTO: Till Häsemeyer

Als letzter Speaker des Tages stand Stefan Rappo auf der Bühne und ließ zunächst seine Bilder für sich sprechen. Schweigend präsentierte er seine Werke, bevor er näher auf ihre Entstehung und seine Arbeit einging. In diesen zeigte sich deutlich der Einfluss seines ehemaligen Arbeitgebers Peter Lindbergh, dessen Assistent er jahrelang war. Seine Kernaussage: Man muss seine Komfortzone verlassen, um sein kreatives Potenzial voll ausschöpfen zu können und daraus seinen eigenen Stil zu entwickeln.

Stefan Rappo rundet die Veranstaltung mit einem Vortrag über die Entwicklung eines eigenen Stils ab. © PHOTO: Till Häsemeyer

Wir wollen den Platz an dieser Stelle noch einmal nutzen, um uns bei Daniel Albrecht und Torsten Gewers zu bedanken, die uns die Präsenz der AGD an diesem Tag ermöglicht haben. Außerdem bedanken wir uns herzlich bei allen AGD-Mitgliedern, die uns ihre Fotografien zugesendet haben, die den gesamten Sonntag auf einem Bildschirm für die Besucherinnen und Besucher der Konferenz zu sehen waren.

Wir freuen uns auf kommende Veranstaltungen und vielleicht auf eine Einladung zur PHOTOPIA 2024!

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