Herkunft und Zukunft von Design(-Gremienarbeit)

Das kam nicht völlig überraschend für uns. Entsprechend haben wir uns zuvor in Vorstand und Geschäftsführung über unser weiteres Engagement im Dachverband ausgetauscht und sind zu zweit zur Mitgliederversammlung erschienen, Claudia Eustergerling und Geschäftsführerin Victoria Ringleb.

Herkunft: Ausführlicher Bericht von Torsten Meyer-Bogya

Wer sich nach neun Jahren verdienstvoller Arbeit verabschiedet, hat das Privileg für den Blick zurück. Torsten hat die Anwesenden auf die Zeitreise mitgenommen von der ersten Erkenntnis, dass zwei Dachorganisationen für eine Designbranche nicht sinnvoll sind, bis hin zur vierten Mitgliederversammlung. Dabei haben wir gelernt, dass es im deutschen Vereinsrecht gar nicht so leicht ist, zwei Dachorganisationen zu einer zu machen. (Wer hätte es gedacht?) Weit interessanter waren die Einblicke in die inhaltlichen Diskussionen, die über lange Zeit zum Teil sehr kontrovers geführt wurde. Für diejenigen, die in den Jahren 2014/15 dabei waren, war es eine gelungene Zusammenfassung des Ringens um die Frage, ob es ein Dachverband »Design« sein soll oder ein Dachverband »Designer:innen«.

Die, die vor zehn Jahren nicht dabei waren, haben vielleicht die Erklärung bekommen für Diskussionen, die bis heute verlässlich geführt werden. Ach ja, und zur Auflösung: Es wurde ein Dachverband »Design«, und die AGD war immer dafür. Seit diesen Diskussionen ist die Mitgliederzahl des Deutschen Designtags um 288% gestiegen mit einem inzwischen sehr ausgewogenen Verhältnis von Berufs- und Fachverbänden, Arbeitgebervertreter:innen und Bildungseinrichtungen.

Im Anschluss an seinen Vortrag wurde Torsten würdevoll verabschiedet, und ein kleines Tränchen wurde auch verdrückt. Zurecht, wie wir finden, hat er doch eine streckenweise turbulente DT-Zeit sehr engagiert begleitet und gestaltet. Wir sagen auch: Danke, Torsten!

Zukunft I: Wahl des Vorstands für die Legislatur 2025 – 2028

Der Weg zu einem mit 16 Mitgliedern nicht eben kleinen Vorstand des Deutschen Designtags ist eine Art Sternfahrt. Man ist gesetzt, wenn man Sprecher:in einer Sektion oder eines Clusters ist, man kann von seinen Sektionen oder Clustern delegiert werden, und man kann in der Mitgliederversammlung gewählt werden. Aber das ist dann nur noch die Hälfte der ordentlichen Vorstandsmitglieder. Die AGD hat ihre Geschäftsführerin Victoria Ringleb ins Rennen geschickt und wird nach erfolgreicher Wahl nun von ihr im Vorstand repräsentiert.

Nach so viel Herkunft und Zukunft war die Mitgliederversammlung zu Ende und wurde abgerundet in einem rustikalen Lokal mit österreichischer Küche.

Zukunft II: Konstituierende Sitzung des neuen Vorstands

Was der Mitgliederversammlung etwas fehlte, folgte in der Vorstandssitzung am Folgetag – der Blick auf das, was in der kommenden Legislatur auf dem Plan steht. Aber zunächst wurde aus den Reihen des Vorstands das oberste Gremium des Designtags gewählt: das Präsidium, bestehend aus einem Präsidenten und drei Vizepräsident:innen. Die fraglichen vier Personen hatten sich bereits vor den Sitzungen als Team präsentiert. Insofern verwundern die Wahlergebnisse, die einer DDR-Volkskammerwahl alle Ehre gemacht hätten, nicht weiter. Wir gratulieren Boris Kochan, Irmgard Hesse, Arne Leichert und Juliane Wenzl ganz herzlich und wünschen alles Gute und viel Erfolg für die gemeinsame Arbeit.

Boris, der alte und neue Präsident, wirft dann gemeinsam mit dem Vorstand einen Blick in die Zukunft und stellt die Pläne des Präsidiums vor. Dabei schlagen wir inhaltlich einen Bogen von der Bedeutung des Designs für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik über die Fortsetzung des Engagements für faire öffentliche Vergaberichtlinien hin zu Designbildung und -forschung. Insgesamt geht es um zehn zu bearbeitende Aufgabenfelder. Das ist ein ambitioniertes Programm. Wer mehr Informationen will und/oder Interesse an einer Mitarbeit hat, ist herzlich zur AGD-Mitgliederversammlung eingeladen. Dort werden wir mehr berichten.

Wir schauen interessiert auf die kommenden drei Jahre und werden uns im Interesse unserer Mitglieder, der AGD und der Designbranche in die Arbeit des Designtags einbringen.