Der neue Vorstand setzte gleich mal Maßstäbe. Denn die Sitzung war kurz und knackig, intensiv, konstruktiv und zu jedem Zeitpunkt sachorientiert. Dies verdankten Katja Kresnik, Jan-Peter Wahlmann, Anne Sophie Büsch, Christiane Schaffner und Victoria Ringleb nicht zuletzt dem fürsorglichen und umsichtigen Gastgeber Thomas Hoyer, der auch im Mai nicht mit Printilli geizte. Aber der Reihe nach.
Das erste Mal in Aachen
Das waren bis auf den gastgebenden Thomas Hoyer alle Sitzungsteilnehmer:innen und nutzten denn auch die kurze Überbrückungszeit zwischen verspäteter individueller Ankunft mit der Bahn und gemeinsamem Abendessen im quirligen Studierendenviertel der Stadt (und nein, nicht nur Maschinenbauer an der RWTH) für eine Runde durch die Stadt und den Dom. Der wartete, obwohl datierend aus dem Mittelalter, im Innenraum mit byzantinischer Pracht auf, die er und seine Besucher dem Historismus des 19. Jahrhunderts verdankte. Wer die 5,– EUR für eine Führung in die Hand nahm, durfte sich auf Armeslänge dem Karlsschrein nähern und das Mühlebrett an der linken Seite des Karlsthron in Augenschein nehmen. Von Thomas gab es im Anschluss eine interessante Führung durch die Innenstadt, bei der wir entdeckten, dass die wichtigen Plätze der Stadt nicht viereckig sind, und erfuhren, warum das so ist.
Ausgestattet mit soviel Kultur und Erinnerung trafen sich Vorstand und Geschäftsführerin am Abend zum gemeinsamen Essen und zwanglosen Geplauder, um sich am Samstag den wichtigen Themen zu widmen.
Design und KI
Nicht viel anders als in Heidelberg waren Künstliche Intelligenz und ihre Folgen für unser Berufsbild eines der wesentlichen Themen der Vorstandssitzung. Dabei ging es um die (fast) durchweg positive Resonanz auf unsere Stellungnahme zum Positionspapier einiger anderer Kreativverbände. Denn es ist schon bemerkenswert, dass viele Rückmeldungen darauf schließen lassen, dass man sich mit der Stellungnahme beschäftigt hat. Das macht Mut, künftig noch viel stärker als bislang die eigenen Positionen in klare Worte zu fassen, Aufmerksamkeit und Anhänger für sie zu gewinnen, auch wenn sie sich von den Positionen anderer unterscheiden.
Was wir tun werden
Wichtiger jedoch war, wie wir uns weiterhin mit dem Thema, das uns nie wieder verlassen wird, beschäftigen wollen. Schnell ist klar geworden, dass wir unsere Aufgabe darin sehen, Designer:innen – AGD-Mitglieder oder nicht – dabei zu begleiten, einen konstruktiven und gelungenen Umgang mit KI zu finden. Das heißt, sie einerseits für die eigene Arbeit zielführend und gewinnbringend nutzen und andererseits sich klar da zu positionieren, wo KI an ihre Grenzen stößt. Einige Implikationen lassen sich heute schon benennen: Künftig werden wir als Spezialisten in bestimmten Leistungen noch mehr in Netzwerken mit anderen Spezialisten zusammenarbeiten.
Weiterbildung und Webinare
Als Verband werden wir hierzu Angebote in der Wissensvermittlung und bei er Erprobung von Kooperationen in geschützten Räumen machen. Arbeiten als Designer:in mit KI heißt ferner, bestimmte neue Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erlernen, wie zum Beispiel das Schreiben von Prompts. Zudem werden die umsatzstarken Leistungen noch stärker die in den Bereichen Design Thinking, Designberatung und Designmanagement sein. Auch diese Themen werden wir noch stärker in den Fokus nehmen bei der Planung unserer mittwöchlichen Webinare. In jedem Fall gibt es bei den »Design macht: Business«-Webinaren den »KI-September«, das heißt einen Monat lang jeden Mittwoch ein anderes Webinar zum Thema.
Taskforce und Website
Wir wissen, das kann nicht alles sein. Daher wird es unter der Führung und Moderation von AGD-Vorständin Anne Sophie Büsch eine KI-Taskforce in der AGD geben. Sie behält die Entwicklungen im Blick, analysiert sie und leitet notwendige Handlungen für Designer:innen und die AGD daraus ab. Interessent:innen können sich gern jederzeit bei uns melden. In jedem Fall wird die Taskforce Thema sein beim virtuellen Treffen der AGD-Gestalten am 31. Mai um 16.30 Uhr sowie bei einem der nächsten Designers’ Morning Talks. Kommt vorbei, hört zu, bringt euch ein, macht bei der Taskforce mit!
Kooperation mit anderen Verbänden
Wir nehmen unsere eigenen Worte ernst und wollen selbst unser Netzwerk mit anderen Verbänden, Netzwerken und Initiativen stärken. Das heißt zum einen, dass sich ab sofort alle Designer:innen, die Mitglied in der Typografischen Gesellschaft München (TGM) und in der AGD sind, über 20% Nachlass auf ihren AGD-Beitrag sowie vergünstigte Entgelte für die Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen der TGM freuen dürfen.
VTV Design – einer für alle, alle für einen
Im Juni wird die WebApp in ihren grundlegenden Funktionen fertiggestellt sein. Das ist der richtige Zeitpunkt, ihn auch inhaltlich noch viel stärker als bislang als wichtiges Leistungsangebot für Designer:innen aller Disziplinen zu positionieren. Das heißt, wir werden in den kommenden Monaten Partnerverbände aller Designbereiche einladen, mit uns gemeinsam den Inhalt des VTV-Katalogs weiterzuentwickeln, um diesen noch stärker auf die Bedürfnisse von Designer:innen auszurichten.
Nach sechs Stunden konzentrierter Arbeit hatten wir einen Plan für die nächsten Monate, in einigen Fragen auch die nächsten drei Jahre und fuhren zufrieden wieder nach Hause … nicht ohne Thomas das Versprechen abzunehmen, dass wir im Dezember wieder nach Aachen kommen dürfen. Wir müssen einfach wissen, wie diese Stadt adventlich geschmückt aussieht.
Fortbildungen
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Webinar: Sicher selbstständig, nicht nur zum Schein – auch 2025