Alle(s) unter einem Dach

Am 14. Juni traf sich der nicht eben dünn besetzte Vorstand unseres Dachverbandes zu einer regulären Sitzung. Das ist, für sich genommen, nichts Ungewöhnliches. Diesmal jedoch schauten wir aus der AGD mit (frischen?) Blicken auf das Gremium, seine Themen, seine Kommunikation und Gruppendynamik.

Denn anders als in den vergangenen Jahren wurden wir dort nicht von unserem ehemaligen Vorstand Torsten Meyer-Bogya vertreten, sondern vertretungsweise vom amtierenden Vorstand Jan-Peter Wahlmann sowie der AGD-Geschäftsführerin Victoria Ringleb. Daher konnte es für den Anfang nur zwei Ziele geben: den Dachverband kennenlernen und bis zum Anpfiff des EM-Eröffnungsspiels fertig werden. Beides ist uns ganz gut gelungen.

Sektion »Design« im »Deutschen Kulturrat«

Da wir bislang nicht so intensiv über den Deutschen Designtag berichtet haben, zunächst kurz etwas über seine organisationale Struktur und Einbindung. Er ist, wie schon erwähnt, der Dachverband aller designspezifischen Interessensvertretungen und in dieser Funktion die Sektion »Design« im Deutschen Kulturrat, der selbsterklärtermaßen der Spitzenverband aller deutschen Kulturverbände ist und kraft dieser Rolle die politische Willensbildung und Gesetzgebung auf Bundes- und Länderebene maßgeblich beeinflussen kann. Damit ist er auch einer unserer Kanäle in die Politik, wenn es darum geht, sich für die Interessen der selbstständigen Designer:innen stark zu machen, wie zum Beispiel die Honoraruntergrenzen für Designleistungen, über die wir im Frühjahr hier berichtet haben. Aktuell ist der Präsident des Deutschen Designtages, Boris Kochan, auch im Vorstand des Kulturrates.

Zusammenarbeit I

Es ist immer spannend, als Vertreter:in eines Verbandes zu sehen, mit welchen Themen sich andere Mitgliederorganisationen auseinandersetzen und zu welchen Ergebnissen sie gelangen. Der Designtag ist dafür besonders gut geeignet, weil hier nicht (mehr) nur Berufsverbände versammelt sind. Vielmehr ist in den acht Jahren seit seiner Gründung eine Vielzahl an designfachlichen Organisationen und Initiativen dazugestoßen, wie u.a. der Deutsche Designclub (DDC), der Art Directors Club (ADC), das Institut für Universal Design Forum (IUD) oder auch bayern design, um nur ein paar zu nennen. Dies hat, wenig überraschend, Auswirkungen auf die im Dachverband bearbeiteten Themen. Da geht es neben der angemessenen Vergütung oder Urheberrecht auch um Fragen der volkswirtschaftlichen Bedeutung von Design oder die Rolle, die es in Zeiten tiefgreifender gesellschaftlicher Veränderungen einnehmen kann und muss.

Zusammenarbeit II

Mindestens genauso spannend wie das »Was?« der Arbeit unseres Dachverbandes ist das »Wie?« seiner Zusammenarbeit. Selbst immer eher auf schlanke Strukturen bedacht, um effektiv und effizient arbeiten zu können, hat uns ein 18-köpfiger Vorstand schon erst einmal etwas beeindruckt. Seine Rolle, sich über die Aktivitäten seines Präsidenten berichten zu lassen, Rückfragen zu stellen, Anmerkungen zu machten, Tipps zu geben, grenzte nicht direkt an Hyperaktivität und ist sicher ausbaufähig. 

Zusammenarbeit III

Da hat es uns beruhigt zu erfahren, dass im Herbst ein Konvent geplant ist, an dem Vertreter:innen aller Mitgliedsorganisationen teilnehmen werden, um die acht Jahre nach der Gründung 2016 noch einmal Revue passieren zu lassen, daraus Konsequenzen für die künftige Arbeit abzuleiten sowie Ziele und Wegmarken für die kommenden Jahre zu definieren. Das halten wir für eine gute und wichtige Sache, haben diese Themensetzung auch höchstselbst eingebracht. Denn klar ist: So ein Dachverband kann schon sehr viel Nutzen für seine Mitgliedsorganisationen und deren Mitglieder stiften – wenn er die dafür nötigen Voraussetzungen vorfindet. Die müssen wir ihm alle schaffen, sonst wird es wirkungslos.

Fazit

Wir haben gern an der Sitzung teilgenommen, sind beeindruckt von dem Pensum, das in diesem Kreis ausschließlich ehrenamtlich Tätiger auf den Weg gebracht wird, und freuen uns, dass wir mit unserem für den Augenblick fast unbedarften Blick auf die DT-Dinge unseren Beitrag dazu leisten konnten. 

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