Rückblick auf die DIVE’25 – der erste Bundeskongress Design des Deutschen Designtages

Vom 8. bis 10. Mai 2025 lud unser Dachverband Deutscher…

Vom 8. bis 10. Mai 2025 lud unser Dachverband Deutscher Designtag (DT) zum ersten Mal zu einem eigenen Designkongress nach München ein – zur DIVE’25. Was folgte, war ein dreitägiges Ereignis, das das Potenzial und die Verantwortung von Design in gesellschaftlichen Transformationsprozessen eindrucksvoll sichtbar machte. Drei intensive Tage, gefüllt mit Impulsen, Austausch, Perspektivwechseln – und mit einem Gefühl, das viele Teilnehmende als „beseelt“, „ermutigt“ und „endlich angekommen“ beschrieben.

Der DT schafft Raum – für Tiefe, Haltung und Wirkung

Mit der DIVE’25 hat der Deutsche Designtag zusammen mit seinen Mitgliedsverbänden, zu denen die AGD zählt, ein starkes Zeichen gesetzt: für einen offenen, gestaltenden Dialog zwischen Design, Politik, Wirtschaft und Bildung. Der Name war dabei Programm – DIVE stand für das gemeinsame Eintauchen in Fragen, die Designberufe heute und morgen bewegen. Und für die Bereitschaft, gemeinsam in die Tiefe zu gehen.

Zahlreiche Teilnehmer:innen hoben hervor, wie wertvoll dieser Raum war: »Ich habe mit Menschen gesprochen, mit denen ich sonst nie zu tun hätte – und genau das hat meinen Blick erweitert.« Ob Panels, Workshops oder spontane Begegnungen – die Verbände haben mit diesem Format sichtbar gemacht, was sie seit Jahren leben: Design ist mehr als Ästhetik. Es ist Haltung.

Höhepunkte: Neubauer, Unterwasserkabinett & der Wandel zur Wirkungsgemeinschaft

Inhaltliche Highlights waren unter anderem der eindrucksvolle Auftritt von Luisa Neubauer, die mit klaren Worten aufzeigte, wie dringend gesellschaftlicher Wandel ist – und welche Rolle Design dabei spielen kann. Besonders nachhaltig wirkte das Panel »Von der Wertegemeinschaft zur Wirkungsgemeinschaft«, das den Wandel innerhalb von Gestalternetzwerken thematisierte – und die Frage, wie ein gemeinsames Wertegerüst in konkretes Handeln übersetzt werden kann. Geradezu heilige Stille herrschte im Saal bei dem sehr bewegenden Vortrag »Das Unterwasser-Kabarett« von Thilo von Debschitz, der jederzeit die richtigen Worte fand, uns an dem unfassbaren Schicksal des jüdischen Rechtsanwalts Curt Bloch teilhaben zu lassen. Er versteckte sich zwei Jahre lang während des Naziterrors in den Niederlanden auf dem Spitzboden eines Hauses – und überlebte, weil er das zweiwöchentlich erscheinende Magazin »Het Onderwater-Kabaret« in seiner Gefangenschaft »herausgab«.

Für einen Eindruck vom gesamten Programm empfehlen wir das Stöbern im Liveblog der Veranstaltung. 

Sehen und … netzwerken 

Den Mitgliedsverbänden des Deutschen Designtages war der erste Bundeskongress der Branche sehr wichtig. Entsprechend zahlreich sind ihre Vertreter:innen erschienen. Wir müssen in der Rückschau sicher darüber reden, wie bei künftigen Bundeskongressen die Rolle und Bedeutung der DT-Mitgliedsverbände noch stärker präsentiert werden kann. Aber grundsätzlich bot der Kongress viel Raum und Zeit für Netzwerkbildung, Austausch, Wiedersehensfreude und Freundefinden. Oder wie eine Kollegin es beschrieben hat:

Ich fand es großartig, wie zahlreich wir von der AGD vor Ort waren – wir sind definitiv wahrgenommen worden. Bei den kleinen Vorstellungen am Tisch beim Essen in den Pausen fiel oft: „Ich bin Mitglied bei der AGD“ – und das hatte Wirkung. Auch in Workshops, in Pausengesprächen, beim Netzwerken: Der Name AGD war präsent und wurde durchweg positiv aufgenommen.

Einen kleinen offiziellen Slot gab es am ersten Abend für die Verbände. Unter dem Motto »Politik machen! How to Designtag« informierte ein Panel von vier Verbandsvertreter:innen, u.a. von der AGD, darüber, wie im Deutschen Designtag kluge politische Arbeit gemacht wird. Weil die Technik nicht mitspielte, zeigte die Runde ihre Stärke in der Königsdisziplin des Designs – dem schnellen Finden kreativer Problemlösungen:  Mit Laptop und Mikro ausgestattet stiegen AGD-Geschäftsführerin Victoria Ringleb und Sabine Koch, Leiterin der BDG-Bundesgeschäftsstelle,  kurzentschlossen auf die Stühle der ersten, wie üblich leeren, Reihe und gaben das kurze Intro von dort. Die Regie des Raumes reagierte genauso clever und übertrug die beiden auf die Leinwand.

Ein Kongress mit Zukunft

Die vielen positiven Rückmeldungen zeigen: Die DIVE’25 war nicht nur ein gelungener Auftakt, sondern ein notwendiger Schritt. „Ich bin mit ganz vielen neuen Impulsen gegangen – und mit dem Gefühl, dass wir gemeinsam wirklich etwas bewegen können.“ Die Veranstaltung wurde als „außergewöhnlich intensiv“, „zutiefst menschlich“ und „endlich der Raum, den es gebraucht hat“ beschrieben.

Und klar ist auch: Die DIVE soll keine Eintagsfliege bleiben. Der Deutsche Designtag und seine Mitgliedsverbände werden den Kongress alle zwei Jahre fortführen – als lebendigen Ort für Austausch, Reflexion und Wirkung.

Ausblick

Mit der DIVE’25 hat der Designtag mehr als eine Veranstaltung geschaffen: Er hat Verantwortung übernommen. Für das Design – und für die Gesellschaft. Wir danken allen Teilnehmenden, Mitwirkenden und Möglichmachenden. Der Grundstein ist gelegt – wir freuen uns auf die nächste DIVE.

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