GRUNDSÄTZLICHES II: Wie prägt KI den Arbeitsalltag von Designer:innen?

KI ist allgegenwärtig, aber wie eigentlich? Wir beleuchten den Alltag als Designer:in mit KI und schauen, welche Vor- und Nachteile sich in der täglichen Arbeit ergeben.

Zusammenfassung

KI prägt den Arbeitsalltag von Designer:innen als kreatives Werkzeug und automatisiert Routineaufgaben. Sie inspiriert und spart Zeit, erfordert jedoch sorgfältige Anleitung und ethisches Bewusstsein. KI bietet Chancen für Innovation, birgt aber Risiken wie Bildmanipulation. Ein bewusster Umgang ermöglicht produktive und authentische Ergebnisse.

Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren viele Branchen revolutioniert, darunter auch das Design. Doch neben den klassischen generativen Arbeiten, die inzwischen das Internet fluten und von Designer:innen gern kritisiert, aber auch als Inspirationsquelle genommen werden, kann KI auf viele weitere Arbeiten eingesetzt werden – und das auf Weisen, dass dem Kreativen das Herz aufgeht. Wir haben das Thema für euch in den Blick genommen, diskutiert und ausgewertet. Die Quintessenz haben wir für euch strukturiert und zusammengefasst (nicht ganz ohne KI).

Das finden wir cool: Der neue Sparringspartner

Unserer Erfahrung nach nutzen Designer:innen KI zunehmend als kreativen Impulsgeber. Tools wie MidJourney oder ChatGPT liefern Ideen, die oft als Grundlage für weitere manuelle Anpassungen dienen, für die es designerisches Verständnis und Geschick braucht. Wir stellten fest: Lasse ich die KI Vorschläge machen, bleibt es am Ende noch immer mein Werk. Besonders bei der Ideenfindung entfaltet KI ihr Potenzial. Farbpaletten, Konzeptvorschläge oder Textideen – die Bandbreite, wie wir KI gewinnbringend nutzen, ist groß.

Ein konkretes Beispiel: Für eine Hochschulkampagne lieferte die KI generische Plakatideen, die nach gezieltem Input zu inspirierenden Ergebnissen führten. Denn manchmal reicht schon ein einziger Begriff aus, um die eigene Kreativität neu anzukurbeln. KI ist somit kein Ersatz, sondern ein Werkzeug, das neue Perspektiven eröffnet.

Das finden wir cool: Automatisierung zeit- und nervenraubender Prozesse

Ein wesentlicher Vorteil von KI ist die Automatisierung ungeliebter Aufgaben. Routinearbeiten wie das Freistellen von Bildern, die Bearbeitung von Mock-ups oder das Erstellen von Textentwürfen können an KI-Tools delegiert werden. Die dabei gewonnene Zeit kann stattdessen in den kreativen Prozess investiert werden.

Besonders bei kleinen Projekten mit begrenzten Budgets zeigt sich der Nutzen der KI. Qualitativ hochwertige Ergebnisse können jetzt in wenigen Stunden erzielt werden, statt den halben Tag in Anspruch zu nehmen. Gleichzeitig können KI-gestützte Buchhaltungsprogramme wie Lexoffice administrative Arbeiten übernehmen und entlasten damit den Arbeitsalltag.

Aber man kann noch einen Schritt weitergehen und personalisierte KI-Tools entwickeln. Diese könnten dabei helfen, Aufgaben zu priorisieren und strukturieren, oder sie geben Hilfestellung bei Preisverhandlungen. Um zum Beispiel auf Einwände gut zu reagieren und die eigenen Forderungen selbstbewusster zu formulieren, kann die KI ein sehr nützlicher Helfer sein. Wer kann dazu schon nein sagen?

Das finden wir schwierig: Herausforderungen und ethische Verantwortung

Was die KI uns ausgibt, ist immer nur so gut, wie der Prompt. Stimmt die Qualität der Anweisungen nicht, erhält man unbefriedigende Resultate. Schon allein deshalb sollte man die Ergebnisse gut überprüfen. Fehler und Ungenauigkeiten können ärgerlich bis rufschädigend sein, besonders bei sensiblen Themen. Dem Kunden oder der Kundin falsche Informationen zu liefern kann und möchte sich niemand gern leisten.

Doch KI wirft nicht nur Fragen zur Handhabbarkeit auf, sondern stellt uns vor ethische Herausforderungen. Wenn man sieht, wie leicht zum Beispiel die generative Füllung in Photoshop Fotos radikal verändert, kann man ins Grübeln kommen. Die Gefahr der Manipulation von Bildern und Missbrauch der KI ist real und erfordert einen verantwortungsvollen Umgang mit den Tools.

Der langfristige Erfolg von KI im Design hängt auch stark von der Kompetenz der Nutzer:innen ab. Das erfordert jedoch eine stärkere Medienbildung, sowohl für Designer:innen als auch alle kommenden Generationen. Die Tools müssen bewusst und kritisch eingesetzt werden.

Es ist wichtig, dass Designer:innen sich der ethischen Dimension bewusst sind und aktiv daran arbeiten, ihre Arbeit transparent und authentisch zu gestalten.

Fazit

KI verändert den Arbeitsalltag von Designer:innen grundlegend. Sie ist ein Werkzeug, das kreative Prozesse unterstützt, Routineaufgaben erleichtert und neue Möglichkeiten eröffnet. Doch sie bringt auch Herausforderungen mit sich, die einen reflektierten Umgang erfordern. Der bewusste Einsatz von KI kann Designer:innen nicht nur produktiver machen, sondern auch zu innovativeren und zufriedenstellenderen Ergebnissen führen. „KI ist wie ein Assistent – sie nimmt Arbeit ab, aber ich muss sie richtig führen können.“

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