Die diesjährige Verleihung des Joseph Binder Awards fand am 17. & 18.11.2022 im Museumsquartier , kurz MQ , in den Gebäuden vom Hof 7 statt. Unser Anreiseweg führte gemütlich zu Fuß über die schöne Hofburg mit einem Spaziergang über den Wiener Weihnachtsmarkt direkt zum Veranstaltungsort.
Das Team der Veranstaltung von «designaustria» kümmerte sich um alle Anliegen der Gäste und war sehr zuvorkommend. Vor dem Eingang zum Saal mit der Bühne versammelten sich alle Künstler vor offiziellem Beginn der Veranstaltung um 18.30 Uhr.
Die draußen dargestellten Kunstobjekte, Klang- und Lichtinstallationen sowie die weihnachtlichen Stände im Hof vor dem Museum mischten sich mit den aufgeregten Designerinnen und Designern, die an der frischen Luft letzte Gespräche führten.
TAG 1: KONFLIKTE, KLIMA UND KOREANISCHES ESSEN
Die dauerhaft strahlende Moderatorin führte das Publikum auf deutsch & englisch durch die Preisverleihung. Sie stellte die VIPs des Abends vor: darunter die leitende Projektmanagerin von «designaustria», Verwandte von Joseph Binder und die Sponsoren, die das Event ermöglicht hatten. Anschließend die anwesenden Jurymitglieder vorgestellt. Nach einem kurzen Einblick in die Arbeit der Jury beim Auswahlprozess der Nominierten und Gewinner:innen begann die Preisverleihung – mit den Auszeichnungen Gold, Silber, Bronze und “Außergewöhnlich“.
Gekürt wurden Gewinnerinnen und Gewinner in drei Hauptkategorien mit Preisen mit einem Gesamtwert von 10.000 Euro: „Grafik Design“ und „Illustration“ mit dem Joseph Binder Award und „Design Fiction“ mit dem Henry Steiner Award plus Geldpreis.
Durch einen extra eingerichteten Livestream konnten Interessierte und nicht anwesende Nominierte der Verleihung beiwohnen. Bei den Goldentscheidungen aller Kategorien erfolgte eine kurze Erklärung, weshalb dieses von der Jury ausgewählt wurde und wie es diese überzeugt hatte. War eine Entscheidung besonders schwierig, gab es diese auch bei zwei Silber- oder zwei Bronzeauszeichnungen.
Dabei variierten die Themen von Produktdesign für Weine und Magazine, Werbedesign zum Thema Klimaerwärmung, Obdachlosigkeit, politische Themen, wie dem Ukrainekonflikt, Theaterplakaten , die Entwicklung von Brettspielen zum Thema Ethik, Kalendern mit koreanischem Essen, gepaart mit dem eigenen Touch jedes Künstlers. Wichtig bei der Themenauswahl war oft auch die Auftragslage und die Firma, die dahinter steckte.
AUSSTELLUNG UND GET TOGETHER
Nach der Preisverleihung wurde zum Aperitif in die gegenüber aufgestellte Ausstellung der Künstler gebeten, um sich die gut inszenierten Werke mit Beschreibungen und Infotafeln genauer anzusehen und darüber ins Gespräch zu kommen. In mleinen Grüppchen wurde sich gegenseitig beglückwünscht, getrunken und Imbiss vom Bio-Buffet genossen.
Wir nutzten die Gelegenheit, um mit einigen der Gewinner:innen Interviews zu führen, die in den kommenden Tagen auf der Instagram-Seite der AGD zu finden sein werden. Dabei ging es sowohl um die Preisverleihung und die Einreichung, als auch um Ereignisse aus dem Berufsleben und hilfreiche Tipps.
TAG 2: DAS SYMPOSIUM
Am darauffolgenden Tag fand eine wechselnde Ausstellung verschiedener Designerinnen und Designer statt. Diese präsentierten ihre Arbeiten an eigens dafür aufgestellten Ständen. Dies reichte von den Illustrationen an den Wänden, über getöpferte Vasen, geknüpfte Teppiche und Rauminstallationen bis zu animierten Objekte zu illustrierten Büchern und Werbeplakaten.
Ziel der Ausstellung war der gemeinsame Austausch, die Knüpfung neuer Beziehungen und die Inspiration durch Perspektivwechsel. Dies fiel auch in der Zuhörerschaft auf, die fast ausschließlich aus den vom Vortag vom Joseph Binder Award eingeladenen Künstlern bestand..
Die Vorträge beschäftigten sich mit dem kreativen Schaffensprozess, wie Illustrationen zum Leben erwachen und wie die ursprüngliche Geschichte von Alltagsobjekten aufbereitet wird. Die Referentin Giulia Hartz ging in ihrer Erzählung auf und nahm viele der Zuhörer mit ihren Erzählungen und ihrer Art mit.
Sie selbst hatte sich von einer Produktdesignerin zu einer heute tätigen Illustratorin gemausert, die ihre farbigen Designs als Prints, Stickereien und Sticker verkauft oder Dinge wie Toaster, Staubsauger und Gameboy aufbereitet und mit Farbe und Schlagworten und Persönlichkeit verziert.
SPASS UND WEIHNACHTSGRÜSSE ALS ERFOLGSREZE
Der darauf folgende Vortrag wurde von den Referenten Maresch & Sturm geführt, ein Designteam, welches sich auf animierte Illustrationen spezialisiert hat. Sie führen ein Werbestudio und wollten mithilfe von Einblicken aus ihrem Arbeitsalltag einen Guide zum Finden und Pflegen von Geschäftsbeziehungen darstellen.
Ihre Tipps: Spaß haben, Experimentieren und Stolz herunterschlucken, aber auch Danke sagen und Weihnachtsgrüßen verschicken. Sie zeigten kleine Stop-Motion Filme, animierte Cartoon-Werbefilme und erklärten, wie das Animieren von Illustrationen per After Effects oder händisch mit der Maschine geschehen kann.
Während dem Umbau wurden anwesende Kunstschaffende von der österreichischen Bildrecht GmbH geschult, wie man mit seinem Werken zu den Zeiten sozialer Medien das Geld und sein Recht am Bild eingesteht bekommt. Dazu wurden auch für Nicht-Mitglieder Verträge und eine Beraterin zur Seite gestellt, falls Interesse bestand.
ZUSAMMENFASSUNG AM LETZTEN TAG
Im Kopf blieben die zwei Tage durch ihre angeregten Unterhaltungen über Techniken und Hintergründen zu den Werken. Der Umgang miteinander zeichnete sich durch großen Respekt den Künstler:innen und ihren Werken gegenüber aus. Die gute Stimmung in dem glücklichen Miteinander Gleichgesinnter, die ihre Gedanken und Meinungen in der sich ständigen wandelnden Welt aufzeigten, ließen die Zeit wir im FLug vergehen.
Der Austausch mit den anderen gab Inspiration und zeugte von einer großen Solidarität und Freude in kreativen Schaffensprozess.
An dieser Stelle bedanken wir uns noch einmal bei dem Team von «designaustria» für seine wunderbare Planung und gekonnte Umsetzung des Ausstellungskonzepts. Danke an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Hilfskräfte, die diese zwei Tage zu einem gelungenen Event gemacht haben.
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