Design erfolgreich ausschreiben

Bei umfangreichen Designprojekten, wie zum Beispiel die Gestaltung und Programmierung einer App, die Entwicklung einer Marke, die Entwicklung eines neuen Produktes bis zur Marktreife, kann es sinnvoll sein, auszuschreiben und Angebote einzuholen.

Wir geben zu, dass wir hier viel Bauchschmerz erleben, weshalb es dazu einiger Worte bedarf.

ENTWÜRFE SIND NICHT TEIL EINER AUSSCHREIBUNG

Leider nicht eben selten ist in Ausschreibungen zu lesen, dass die Anbietenden ihrem Angebot schon mal zwei, drei Ideenskizzen oder gar Entwürfe beifügen sollen. Das geht so nicht. Denn das ist nichts anderes als die Aufforderung, den Kern der Designleistung kostenlos abzugeben. Besser ist es, du bittest um die Zusendung geeigneter Referenzprojekte, gern auch mit der Angabe von Ansprechpartner:innen bei den Auftraggeber:innen, um sich dort ggf. nach der Zusammenarbeit zu erkundigen.

Wettbewerbsbeiträge müssen vergütet werden

Natürlich kannst du mittels Wettbewerbe interessante Entwürfe, Vorschläge, Ideen einsammeln, um dann das am besten geeignete Projekt mit dem/der Anbieter:in weiterzuentwickeln. Aber darin steckt Arbeit, die vergütet werden muss. Wettbewerbe à la: »Der/Die Sieger:in erhält den Auftrag und alle anderen unsere Anerkennung« sind sittenwidrig und führen im Übrigen dazu, dass sich diverse Designer:innen, die gut passen könnten, nicht bewerben, nicht erkannt und damit nicht in den Dienst der Sache gestellt werden können.

Daher ist es auch in deinem eigenen Interesse, Wettbewerbsbeiträge, die den Charakter eines Vorentwurfs haben, angemessen zu vergüten und die zu erwartende Vergütung transparent zu machen. Damit die Ausgaben dafür nicht aus dem Ruder laufen, kannst du Folgendes tun:

  • Beschränke die Zahl der Wettbewerbsteilnehmer:innen, indem du gezielt einlädst.
  • Nenne die Höhe des Preisgeldes. Orientiere dich dabei an dem Mindeststundensatz für Designleistungen, wie wir ihn im VTV Design empfehlen, in Höhe von 105,– EUR/Stunde, und schlage schlicht vor, dass die Teilnehmenden nicht mehr als 10 Stunden auf ihren Wettbewerbsbeitrag verwenden sollen. Das reicht aus, um eine Entscheidung treffen zu können, wenn es zum Beispiel flankiert wird von Referenzarbeiten.
  • Mache transparent, was mit dem Preisgeld abgegolten ist (die vorgestellte Idee).