Unbedingt!
An einem Samstag treffen wir uns im höchstgelegenen Kino Berlin – fünfter Stock, kein Fahrstuhl – im Sputnik-Kino in Kreuzberg. Wir werden umwerfend begrüßt und bekommen schon vor der Vorstellung Einblick in den Produktionsprozess. Katrin Rothe hat Akten vom MI5, vom ZPKK der DDR ebenso studiert wie die Collage-Techniken von John Heartfield.
Grafik-Designerin Stephanie und ihr aus Pappe collagiertes Geschöpf – eine sprechende John-Heartfield-Papp-Figur – wühlen sich durch die Akten der ZZPK, der «Zentralen Parteikontrollkommission”: Die Kommission beleuchtet das künstlerische Werk und das politische Wirken Heartfields und entscheidet 1951, Heartfield aus der SED auszuschließen.
Die Mitglieder der ZZPK hat Katrin Rothe als Handpuppen in Szene gesetzt.
Das experimentelle Bio-Pic lotet die Frage aus: Was kann ein Bild, was muss es leisten? Stephanie ringt als Designerin mit dieser Frage, während ihr Geschöpf & Komplize auf die Straße zeigt, auf der gesichtslose Figuren in schweren Steifeln entlangmarschieren: Für Heartfield ist klar: Widerstand leisten, was sonst.
In den 68er-Jahren, erzählt Rothe, sei John Heartfields Foto-Montage «Nie wieder» ein beliebtes Tattoo-Motiv gewesen. Diese Montage zeigt eine tote Taube auf einem Schwert. Aus urheberrechtlichen Gründen können wir dieses Bild hier nicht publizieren. Daher hier der Link: zum Bild.
«Johnny & Me» ist eine Collage aus Dokumentation, Re-Enactment künstlerischer Prozesse, visuelle Wunderkammer, politischem Appell. Eine Hommage an die Kraft der Gestaltung. Mehr zum Film findet ihr hier: https://www.realfictionfilme.de/johnny-und-me-eine-zeitreise-mit-john-heartfield.html. Hier geht es zum Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=x_VXSl4Mq84.