Design erfolgreich anfragen und beauftragen

In Gesprächen mit Auftraggeber:innen machen wir immer wieder die Erfahrung, dass sie Design anfragen und beauftragen wollen, als würden sie Bleistifte einkaufen. Das funktioniert nur bedingt (eigentlich gar nicht) und birgt ein großes Risiko, einen Fehleinkauf zu tätigen, den man noch dazu nicht einfach zurückschicken kann. Daher hier ein paar Tipps, wie es gut gelingen kann.

Gut nachvollziehbar ist es anhand des typischen Designprozesses:

Du kaufst die kreative Lösung

Designer:innen verstehen das Anliegen, den Zweck, der zum Ausdruck gebracht werden soll, und entwerfen dafür eine Form. Dies passiert in den Schritten Ideenfindung und Entwurf. Um dies möglichst zielgenau tun zu können, gibt es die davor liegenden Schritte, die dem Verstehen dienen. Dabei gibt es heutzutage sehr viele Möglichkeiten der Formgebung:

• Grafik- und Webdesign für eine Vielzahl von Kommunikationsmitteln wie Websites, Magazine, Poster, Geschäftsausstattungen etc.
• Produktdesign, um Dingen und Artefakten die richtige Form zu geben
• UX/UI Design für die Gestaltung von digitalen Oberflächen und Nutzerführungen
• Transformation Design für die Gestaltung von (Veränderungs-)Prozessen
• Ausstellungsdesign für die Gestaltung von Museen, Ausstellungen, Messen

Einen Überblick über die vielen unterschiedlichen Möglichkeiten, wie Design dich dabei unterstützen kann, erfolgreich zu sein, findest du in unserer WebApp zur Kalkulation von Designleistungen VTV Design.

Du kaufst auch die Umsetzung

Gefällt dir die kreative Idee/Lösung, macht sich Designer:in an die Umsetzung. Damit wird der Entwurf deiner Website im Internet implementiert und sichtbar. Deine Geschäftsausstattung fließt in eine Druck-PDF, die an die Druckerei geht und dort auf das ausgewählte Papier gebracht wird. Produktdesigner:innen entwickeln einen Prototypen, der die Vorbereitung für die Serienproduktion ist, und Messe- und Ausstellungsbauer:innen bauen die Ausstellung entsprechend der Entwürfe der Ausstellungsdesigner:innen auf.

Nimm dir Zeit für das Gespräch darüber, was du mit Design erreichen möchtest

Wenn du möchtest, dass das Design, das du beauftragen willst, funktioniert, nimm dir Zeit für deine potentiellen Auftragnehmer:innen. Je mehr du von deinen Ideen, Gedanken, Motivationen mit ihnen teilst, desto besser können sie verstehen, desto funktionsfähiger und wirksamer wird das Design, das sie für dich entwickeln.

»Überraschen Sie mich« funktioniert nicht

Eigentlich ergibt sich das automatisch aus dem vorigen Punkt. Design ins Blaue funktioniert maximal zufällig, daher in den meisten Fällen gar nicht. Deshalb raten wir bei umfangreicheren Aufträgen von der Beauftragung über eine Plattform ab. Sie bietet aus unserer Sicht nicht genügend Raum für die Zielbestimmung.

Design wird zur Nutzung überlassen

Analog zu Softwarelizenzen zum Beispiel wird auch Design zur Nutzung überlassen. Deshalb wollen Designer:innen immer gern möglichst genau wissen, was du mit dem zu erstellenden Design vorhast, sprich wie du es nutzen möchtest. Denn es macht einen Unterschied, ob du ein Logo auf einem Briefkopf mit einer Auflage von 500 Stück nutzen möchtest oder auf einem Briefkopf mit einer Auflage von 10.000 Stück, auf deiner Website, in deiner App, auf deinen social media Kanälen und auf YouTube nutzen möchtest. Das hat Konsequenzen für die Gestaltung und das Investment.

Wir wissen, dass dies gelegentlich Fragen aufwirft. Aber ähnlich wie bei einer Software, die immer wieder Gegenstand von Updates und Upgrades ist, um bestmöglich ihre Funktion zu erfüllen, bietet dieses Geschäftsmodell die Möglichkeit, bestehendes Design schnell und unproblematisch zu verändern und an neue Anforderungen anzupassen. Das ist gerade heute in dieser Zeit mit vielen schnellen Veränderungen wichtig.

Auf der Seite »Kosten und Investments für Design« findest du weitere Tipps zur nutzungsbasierten Preisgestaltung für Design, und wie du über sie deine Kosten regeln kannst.