JT: Kreativ-Workshop zum (Zweck)Freien Gestalten

Wir machen uns locker: zweckfreies Gestalten mit konkreten Übungen füllt das berühmte „weiße Blatt“. Der Zufall wird zum Ideengeber, das Material zur Motivation – ganz analog.

Welcher Gestalter kennt es nicht? Ein Korsett aus Timelines und Budgets zwingt zu rationierter Kreativität. Wir machen uns locker: zweckfreies Gestalten mit konkreten Übungen füllt das berühmte „weiße Blatt“. Der Zufall wird zum Ideengeber, das Material zur Motivation – ganz analog. Das Machen und (Neu-) Entdecken stehen im Vordergrund, nicht der Ergebniszwang. Impulse für die tägliche Arbeit sind ein gewünschter Nebeneffekt.
Alle benötigten Materialien werden zur Verfügung gestellt. Da wir mit Tinten und Farben arbeiten werden, sollte die Kleidung passend gewählt werden.

Workshop mit Julián Mandrión Soria und Christopher Jahn
Welche Rolle spielen Grenzen in Deinem Leben?
Julián Mandrión Soria: Mitte 1989 war ich auf Klassenfahrt im Harz – inklusive Führung an der damaligen deutsch-deutschen Grenze. Ein Grenzbeamter erzählte uns von seinem Alltag, dass er die ostdeutschen Kollegen zwar schon seit Jahren aus der Entfernung kenne, aber noch nie ein Wort mit Ihnen gewechselt hätte. Wie traurig es sei, dass sich das nie ändern werde… Wir wissen alle: kurz darauf war diese Grenze Geschichte.
Für mich hat das die Rolle von Grenzen relativiert. Wenn eine solche Grenze fallen kann, was sind da schon die Grenzen eines Corporate Designs?
Christopher Jahn: So gut wie gar keine und wenn stellen Sie nur Marken für Ziele dar.
Welche Grenzen sind gute, wichtige Grenzen, welche Grenzen sind schlechte Grenzen?
Julián Mandrión Soria: Dort, wo die Freiheit anderer anfängt, hört die eigene auf. Diese Grenze reicht eigentlich aus, um gut miteinander klarzukommen.
Christopher Jahn: Natürliche Grenzen kann man nur akzeptieren – bei künstlichen Grenzen gibt
es einfach sinnvolle und sinnfreie Grenzen. Zum Beispiel sind
administrative Grenzen für Behörden im gewissen Maße notwendig, können
aber wie im Fall des Schengener Abkommens auch überwunden werden.
Welche Grenze ist die wichtigste, die Du Dir selbst einmal gesetzt hast?
Julián Mandrión Soria: Man sollte sich Ziele setzen. Die eigenen Grenzen zeigen sich einem ganz von selbst.
Christopher Jahn: Ich setze mir Ziele, keine Grenzen.
ÜBER DIE REFERENTEN

Julián studierte Architektur und Grafikdesign und machte sich 2001 selbstständig. Seit 2004 arbeitet er in Hannover als freier Designer, Art Director und Illustrator. Daneben beschäftigt er sich mit Malerei und experimenteller Gestaltung, baut E-Gitarren, spielt sie oder wagt Exkurse in Sound- und Produktdesign.
Christoph lernte den Beruf des Mediengestalters und ist seit 2006 selbstständig. Der Fokus liegt hierbei auf dem Corporate Design und die Arbeit für Kulturbetriebe. Daneben spielt und engagiert er sich in der Amateurtheatergruppe Theater  Vinolentia und brennt mit zwei Partnern den Cucumberland Hannover Dry Gin.

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