Themenlabor Arbeiten 4.0

(C) Jan-Peter Wahlmann

Bundesministerin Andrea Nahles trifft (Solo-) Selbstständige, Gründer und Kleinunternehmer zum Dialog

Am 18. Oktober 2016 hatte das Bundesministerium für Arbeit und Soziales zum Themenlabor über Möglichkeiten der sozialen Absicherung von Soloselbstständigen nach Berlin geladen. In Vorträgen, auf Podien und in Workshops drehte sich alles um Fragen der fairen Vergütung, Altersvorsorge und Interessenvertretung.

 

Andrea Nahles, Ministerin BMAS, bei ihrem Eingangsstatement

 

In ihrem Eingangsstatement wies Frau Nahles darauf hin, dass rund 3 Millionen Soloselbstständige nicht angemessen für das Alter vorsorgen würden, nicht wenige von ihnen, weil sie es schlicht nicht können. Deshalb ist herauszufinden, was getan werden muss, damit sich dies ändert. In einem ersten Schritt kamen auf dem Podium Dr. Inga Meincke vom Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren e.V., Joachim Groth, IT-Berater und Gründer der IT-Projektgenossenschaft eG, Victoria Ringleb, Geschäftsführerin der Allianz deutscher Designer AGD und Henning Tillmann, selbstständiger Softwareentwickler, zu Wort. Sie berichteten von ihren Erfahrungen mit der Soloselbstständigkeit, was sie ausmacht, wo die Chancen, wo die Probleme liegen. AGD-Geschäftsführerin Victoria Ringleb berichtete über den VTV Design als ein erprobtes Instrument zur Aushandlung einer fairen Vergütung für Designleistungen von soloselbstständigen Designern. Denn die Idee ist so einfach wie plausibel; erzielen die Soloselbstständigen eine angemessene Vergütung für ihre Leistungen, haben sie genug Geld für die Altersvorsorge. Altersarmut ist nicht mehr unvermeidlich. Das stieß auf großes Interesse, und Frau Nahles meinte im Übrigen, dass sie einen solch schönen Tarifvertrag noch nie gesehen hätte.

In den Workshops konnten die Teilnehmer sich noch einmal vertiefter mit einigen der wichtigen Themen beschäftigen. Zusammenfassend lässt sich feststellen: Arbeitsweise und Arbeitsinhalte von Soloselbstständigen werden wahrscheinlich noch einige Male erklärt werden müssen, auch und vor allem die große Chance auf Vielfalt, die sie mitbringen. Klar ist auch geworden, dass insbesondere Kranken- und Rentenversicherung an die modernen Erwerbsformen angepasst, sprich flexibilisiert werden müssen. Gut ist, dass es durchaus einen breiten Konsens gibt über so etwas wie eine Solidargemeinschaft.

Die Ergebnisse des Dialogprozesses mit den Soloselbstständigen und ihren Vertretern werden Teil des Ende November erscheinenden Weißbuches „Arbeiten 4.0“ sein. Wir dürfen gespannt sein.

Video zum Themenlabor: http://www.arbeitenviernull.de/aktuelles/meldungen/gemeinsam-die-zukunft-der-arbeit-gestalten-nahles-trifft-solo-selbststaendige.html 

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