Der Urheberrechtsanwalt Alexander Koch wechselt zum ersten Januar in die AGD-Geschäftsstelle in Berlin
Die AGD wird zum Jahr 2017 mit der Geschäftsstelle nach Berlin ziehen, um näher an Entscheidern in Politik und Wirtschaft zu sein – und damit auch näher an den Interessen ihrer Mitglieder. Und sie wird dort einen eigenen Anwalt beschäftigen: Alexander Koch, bisher Justiziar des Bundesverbandes professioneller Bildanbieter BVPA und versierter Anwalt für Urheberrecht mit viel Erfahrung. Außerdem ist er Mitglied des Verwaltungsrates der VG Bild-Kunst.
Bessere Beratungsqualität ist das Ziel
Ein Anruf neulich in der Geschäftsstelle, AGD-Mitglied M. hat folgendes Problem: Er hat einen Vertrag mit einer Agentur, die ihm Designaufträge vermittelt. Doch nach einem Inhaberwechsel bekommt er nur noch sehr wenige Aufträge. Da er mit dem Vertrag auch eine Ausschlussklausel unterschrieben und ihn zudem nicht fristgerecht gekündigt hat, darf er auf absehbare Zeit keine anderen Aufträge annehmen – was ihn in echte Existenznot bringt. Was kann er tun?
Am Ende konnte dem Kollegen M. auch die Beratung durch die Anwälte von KVLEGAL nicht helfen. Doch bis zu dieser unerfreulichen aber wichtigen Erkenntnis brauchte es Abstimmungsaufwand und einige Zeit. Die Geschäftsführerin der AGD, Victoria Ringleb, sagt:
„Generell verspreche ich mir von der Beschäftigung eines Justiziars im Hause, dass wir in solchen speziellen Fällen unsere Empfehlungen auf kurzem, schnellem Wege besser aufeinander abstimmen können.“
Der Fall von M. ist kein Einzelfall. Das Berufsbild des Designers hat sich in den letzten Jahren gewandelt – und mit den Aufgaben sind auch die Fragen anders und oft komplexer geworden. Victoria Ringleb dazu:
„Die einzelnen telefonischen Beratungen werden weniger, gleichzeitig jedoch aufwendiger und komplexer. Dabei kommt es nicht selten zu Beratungsfällen, in denen es nicht nur den Juristen oder Steuerberater oder Ansprechpartner in der AGD-Geschäftsstelle braucht, sondern zwei oder sogar alle drei zusammen.“
Die Antworten der Ansprechpartner müssen dann aufeinander abgestimmt werden, manchmal hängt sogar die eine von der anderen ab. Für das Mitglied, das – vielleicht sehr dringend – Rat sucht, ist das Warten nicht nur ein Geduldsspiel, sondern Zeit kann hier auch Geld sein. Kurze Wege sind wichtig. Und so haben Vorstand und Geschäftsstelle der AGD anlässlich des Umzugs über Lösungen nachgedacht und sich für den Inhouse-Anwalt entschieden. „Hinzu kommt“, so Victoria Ringleb „dass wir schneller und flexibler aus den Beratungsfällen interessante Beiträge für unser agd.de-Handbuch ableiten wollen. Auch das wird uns durch eine engere Zusammenarbeit erleichtert.“
Lobbyarbeit für Designer: Sag es laut und klar
Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt: Um die Rahmenbedingungen für die Arbeit der Designer zu verbessern, müssen wir unserem Wort mehr Gewicht verleihen. Wer, wenn nicht wir, der größte Berufsverband für Designer in Deutschland und einer der größten in Europa, soll Empfehlungen für Gesetze und Vorhaben auf nationaler und europäischer Ebene abgeben. Diese Empfehlungen können besser und wirkungsvoller sein, wenn sie auf Basis der täglichen Beratungsarbeit, in täglicher Berührung mit Fragen und Bedürfnissen der Designer erarbeitet werden. Mit diesem Input kann juristischer Sachverstand sein Potenzial ausschöpfen. Zwar wird KVLEGAL der AGD weiter mit breitem Fachwissen zur Seite stehen, doch einen Teil der Aufgabe, vor allem auf EU-Ebene, wird Alexander Koch übernehmen.
Victoria Ringleb:
„Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Alexander Koch, möchten es jedoch auf keinen Fall versäumen, KVLEGAL für die gute Zusammenarbeit in den letzten vier Jahren zu danken. Unsere Wege werden sich auch in Zukunft immer wieder kreuzen, es wird gemeinsame Projekte geben, vor allem in rechtspolitischen Fragen – auch darauf freuen wir uns.“
Alexander Koch:
„Bei den vielen Urheberrechtsdebatten ist es noch nicht gelungen, den Wert und die Bedeutung kreativer Leistungen in den Mittelpunkt zu rücken.“
Der Neue. Der Neue? Der Neue.
Wie tickt und denkt er nun, der zukünftige Anwalt der AGD? Wir haben ein Interview geführt, um es herauszufinden.
Christina Sahr