AGD Hamburg @ ADC Ausstellung

ADC-Festival 2016 Hamburg
Beim ADC-Festival 2016 in Hamburg: Plakate für die Münchner Philharmoniker

Der ADC war mit seinem Festival wieder zu Gast in Hamburg, und wir waren wieder zu Gast bei der ADC Ausstellung (original ohne Bindestrich!).

Ein kleines Dutzend Designer aller beider Geschlechter fand sich vor dem Stadion des FC St. Pauli, um gemeinsam-individuell die jährliche Ausstellung der Einreichungen zum ADC-Wettbewerb zu besuchen. Gemeinsam: weil wir zusammen begannen. Individuell: weil wir uns bald verstreuten. Alle haben halt ihr eigenes Tempo beim Sehen, ihre eigenen Interessen. Aber wir fanden auch immer wieder in kleinen oder größeren Gruppen zusammen.Als Abschluss fanden sich einige wieder zusammen, um im Café um die Ecke bei einem heißen Getränk über die Eindrücke zu sprechen (dazu unten mehr).

Der Gesamteindruck war leider sehr gemischt: viel gewöhnliches, wenig mit Wow-Effekt, dazu einige Kampagne, die es nur für den Wettbewerb gab wie eine illustrierte Variation für das »Hamburger Abendblatt«, die nie in der Öffentlichkeit zu sehen war. Aber jeder fand in dem großen Haufen, der diese Ausstellung ist, etwas, das richtig gut gefiel und überzeugte. Die eine mehr, der andere weniger, vielleicht gingen die spannenden Arbeiten auch unter.

Beim Nachwuchs staunten wir darüber, dass vieles direkt verwertbar war, ganz als käme es von der zuständigen Agentur. Und wir waren gespalten in der Bewertung, ob wir einen kreativen Übermut vermissen, das Ausloten anderer Möglichkeiten ohne Verwertungszwang, oder ob wir gerade dies als positiv sehen, weil die Ausbildung jetzt stärker an der Praxis und ihren Zwängen ausgerichtet ist.

Zur Ausstellungsgestaltung sind dringend noch einige Worte zu sagen: Eine Sortierung ist schwer zu erkennen, viele Arbeiten sind ein paar Meter weiter wieder gezeigt — ah, sie sind zu verschiedenen Kategorien zugeordnet, wie man mit Mühe irgendwann erkennt. Informationen über wer für wen und ähnliches: Fehlanzeige. Was prämiert wird: ein kleiner Aufkleber, ein sehr kleiner, kaum sichtbar. Warum prämiert? Nichts.

Der Ort ist auch untauglich: die Ausstellung findet in den offenen Gängen unter den Tribünen des Stadions statt, es zieht wie Hechtsuppe, es wäre auch bei wärmerem Wetter viel zu kalt gewesen in all dem Beton. Das kam bei uns allen ganz schlecht an.

(Foto © Roland Scheil – www.ambigramm.design)

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