Sommerausflug der Regionalgruppe Bremen

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Unterwegs

Die Regionalgruppe Bremen hatte dieses Jahr zum ersten Mal einen Ausflug im Programm. Martina Nitschke-Richter lud uns ein, den Bereich Kemberg – Radis – Wittenberg kennenzulernen. Und den reisenden Engeln bescherte das Wetter 39 Grad im Schatten.
Ein herrliches Wochenende in einer herrlichen Gegend.
Sechs AGD-Kolleginnen aus der Region Bremen und ein Gast aus Oldenburg trafen sich in Kemberg, OT Radis am „Ideenhaus“. In interessanter Runde um eine große gusseiserne Pfanne erfuhren wir vieles von diesem?“Schmelztiegel“ regionaler und überregionaler Kunst, Kultur und Geschichte. In liebevoller Kleinarbeit haben die Radiser Aktiven, zu denen auch unsere AGD-Kollegin Martina gehört, dieses Begegnungshaus geschaffen. Hier steht die Kreativität im Vordergrund: Kunsthandwerk, wie Klöppeln und Töpfern, Ausstellungen und Tagungen.?Radis, am Rand des Naturparks Dübener Heide gelegen, steht heute als Beispiel für die erfolgreiche Sanierung und Umgestaltung im ländlichen Raum. Die „Neue Mitte“, das KULTURGUT RADIS beherbergt neben dem Ideenhaus das Dorfgemeinschaftshaus, die Kindertagesstätte, die Bücherei und eine Jugendherberge.?Radis ist bekannt geworden durch den hier geborenen Philosophen Traugott Krug (1770) und den Astronomen Johann Gottfried Galle (1812). Galle entdeckte u.a. den Planeten Neptun und zeichnet für eine Vielzahl wegweisender Forschungen verantwortlich.
In der näheren Umgebung befinden sich: Ferropolis, das Naturschutzgebiet Dübener Heide und der Wörlitzer Park. Die Bauhausstadt Dessau und die Lutherstadt Wittenberg sind ebenfalls nicht weit entfernt.

Die Aktivistinnen des Ideenhauses, allen voran die Ortsbürgermeisterin Evelin Erdmann sowie Vertreterinnen der Kunsthandwerksgruppen und des Heimatvereins, empfingen uns herzlichst und versorgten uns mit selbstgemachten kulinarischen Spezialitäten. Da war schnell klar: das ist ein paradiesischer Ort.

 

Im folgenden die Eindrücke der Beteiligten:

Wittenberg
Wittenberg

Elsa von Rahden (AGD)

Ein Sommerfest der besonderen Art haben wir dieses Jahr mit der AGD-Gruppe Bremen gefeiert. Es war ein wunderbar ausufernder Ausflug zu unserer Kollegin Martina, die das Glück hat, in Radis bei Wittenberg (liegt zwischen Magdeburg und Leipzig) ein Haus am See ihr eigen nennen zu können.

Gleich am ersten Abend gab es ein Grillfest am Radiser Gutshaus, bei dem neben fleißigen Freundinnen von Martina sogar die Bürgermeisterin zugegen war. Übernachtet haben wir in einem kleinen Hotel mit dem Charme der Wende. Bitte keine Fenster öffnen, war die inständige Bitte der vor Hitze schnaufenden Wirtin, aber wir hatten alles, was wir brauchten und ein herzhaftes Frühstück dazu. Umwabert von Hitze (38 Grad) schlichen wir am Samstag durch die Lutherstadt Wittenberg, immer auf der Suche nach Schatten spendenden Zonen. Dabei erfuhren wir von einem Kenner der Historie viel Aufschlussreiches über Luther, Cranach und Konsorten und sahen den alten stilvoll restaurierten Stadtkern. Da möchte ich bei der passenden Temperatur gerne noch einmal hin. Bei einem versteckt liegenden Italiener genossen wir, nun einigermaßen platt, Bier und Pizza im Schatten unter Bäumen.

Martina und Herbert haben uns ein wunderschönes Wochenende geschenkt, das mit einem vielfältigen „Rahmenprogramm“ liebevoll vorbereitet war. Dafür noch einmal ganz herzlichen Dank!

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Frosch oder Kröte

Wochenendtrip nach Radis – Anne Pralle (AGD)

Einklang fand das Wochenende mit einem schönen Grillabend im Kreise von Martinas Töpfergruppe, der Bürgermeisterin und ihrer Familie und den AGDlern die sich nach einer sonnigen Fahrt eingefunden hatten. Kulinarisch wurden wir mit Salaten, Grillgemüse, Hähnchen und einem unbeschreiblich köstlichen Nachtisch verwöhnt. Auf einer wundervoll freundlichen Art und Weise wurde unser Wasserhaushalt mit selbst angesetzten Likören der Geschmacksrichtungen, Rhabarber, Erdbeere und Holunder aufgefüllt.
Unvergesslich bleibt die heiße Stadführung durch Wittenberg auf den Spuren von Martin Luther, des Malers Lucas Cranach, Katharina von Bora, Philipp Melanchthon, Johannes Bugenhagen und vielen weiteren Persönlichkeiten.
Doch all diese Erlebnisse reichen nicht an den schönen Nachmittag und Abend bei Martina und Herbert. Mit ihrer gastfreundlichen Art haben sie uns auf ihrem idyllischen Anwesen verwöhnt. Kühle Bäder im See ließen uns die Hitze vergessen, die Spuren der Biber, hübsche Fische, Frösche und Glühwürmchen zeigten sich uns in der Heide.
Rundum war es ein wundervoller Ausflug im kleinen Kreis der tollen Regionalgruppe Bremen.

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Elsa von Rahden (AGD), Heike Ellermann, Isabella Weber (vl)

KulturGut! – Heike Ellermann aus Oldenburg, Autorin und Illustratorin

Bei meinem 3. Besuch in der Dübener Heide bei meiner Freundin und „Hausgrafikerin“ Martina Nitschke–Richter gab es Anfang Juli 2015 endlich die Gelegenheit, das Kulturgut Radis näher in Augenschein zu nehmen. Eine Besichtigung der wunderbar restaurierten Räume, Berichte über berühmte Radiser Persönlichkeiten, ein (Kurz-)Klöppelseminar … Ein erster geführter Rundgang zeigte mir, dass dieses Gut wahrlich ein „guter“ Ort ist – für die ländliche Kultur und für Jung und Alt – für alle, die künstlerisch und kunsthandwerklich tätig sein möchten.

Am Abend durfte ich Gast sein in einer geselligen Runde mit den Bremer Kolleginnen und Kollegen der Grafik-Zunft und den „guten Seelen“ des Kulturgutes. Dieses Wochenende hat mich in meiner Idee bestärkt, in Radis gerne als Autorin aktiv zu werden: mit Lesungen für Kinder und Papiertheatervorführungen – nun geht es an konkrete Planungen!

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Gruppe im Schatten

Führung durch das Ideenhaus – Harald Wanetschka (AGD)

Es fällt sofort auf, mit welcher Energie und Akribie gesammelt und ausgestellt wird. Hier möchte man mitteilen, informieren und einladen, mitzumachen. Der Stolz auf die Heimat und vor allem die Natur der Dübener Heide schimmert stets durch. Mir blieb am meisten Balthasar Geyder in Erinnerung, ein deutscher Theologe und Autor, der in Radis und Wittenberg gewirkt hat. Und dieser Herr Geyder war 1681 in Nördlingen geboren worden, der schönen Stadt im Ries (Bayern). Das ist auch meine Geburtsstadt. Wie klein doch die Welt ist.
Unterm Strich bleibt zu sagen, dass ein Besuch immer wieder lohnt. Z. B. für Fotografen, die hier Motive in Hülle und Fülle finden. Und Liebhaber von Kunst, Kultur und Natur kommen hier ohnehin ins schwärmen.

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