Letterpress – wie das Visuelle haptisch wird

Foto des Vortrags

Letterpress – der Trend aus Übersee erreicht inzwischen auch Europa. Für viele Kreative ist Letterpress dabei ein Synonym für außergewöhnlich schöne Drucksachen.

Zunächst aber klärte Sven Winterstein uns auf, dass auch hier nur alter Wein in neuen Schläuchen verkauft wird. Letterpress ist im Wesentlichen die englische Übersetzung des Wortes »Buchdruck« und hat somit bereits eine lange Geschichte hinter sich.
Diese wurde dem Publikum auch zunächst informativ und kurzweilig – angereichert um interessante Anekdoten – in Erinnerung gebracht. Immerhin sind auch die Älteren unter uns Kinder (oder zumindest Pubertierende) des Computerzeitalters.

So auch Sven Winterstein, der sich als Partner in einer kleinen Designagentur vorwiegend mit Typografie und klassischen Print-Projekten beschäftigte. Im Keller der Agentur richtete er ab 2006 eine Druckwerkstatt mit historischer Technik ein. Der Erfolg brachte es mit sich, dass er 2010 entschied, seine Letterpress-Passion zum Haupt-Beruf zu machen. Das Letterjazz Druck-Atelier in Essen steht seitdem Kunden und Dienstleister beratend und ausführend zur Seite.

Im zweiten Teil des Vortrags führte er uns anhand einer ganzen Reihe von Beispielen, tiefer in die aktuellen Ausprägungen des Themas ein.

Schön sortiert nach den unterschiedlichen Gewerken: Satz, Gestaltung, Farbe, Papierqualitäten führte er uns durch die Details gelungener Letterpress-Objekte wies aber genauso auf die Fallstricke und zu vermeidenden Gestaltungsansätze hin.

Der Vortrag machte Appetit auf mehr – und so war es auch kein Wunder, dass das Publikum sich am Ende des Abends auf die ausliegenden Beispieldrucke stürzte. Nicht ohne den Referenten noch ein paar Löcher in den Bauch zu fragen.

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