CalliTypes – Analoges Type-Design in digitaler Zeit

Foto des Vortrags

Seine kalligrafische Bandbreite ist erstaunlich. Er ist Spezialist der Kunst des Schreibens und nur Wenige können es ihm hierzulande gleichtun. Denn dem Schreiben von seiner Hand wohnt eine Geschicklichkeit inne, von der Betrachter unwillkürlich in den Bann gezogen werden. Plötzlich ist die geschnörkelte Urkunde weder altbacken noch kitschig und die von seiner Hand geschriebene Hochzeitskarte wird ein liebgewordenes Erinnerungsstück.

Geschriebenes ist seine Profession. Thomas Hoyer ist nicht nur leidenschaftlicher Kalligraf, er ist Kreativdienstleister. Seine populärste Arbeit ist die für einen privaten Fernsehsender, das kalligrafisch perfekt und zielgruppenorientierte, kleine Wörtchen „mein”.
Wieviel Arbeit darin steckte, ließen die vielen gezeigten Vorentwürfe nur erahnen. Und was auf Papier funktioniert, wirkt auch in überdimensionaler Schriftgröße mit breitem Pinsel direkt auf der Wand eines Cafés.
Aber der Kalligraf arbeitet nicht nur für Unternehmen und Agenturen sondern auch für Privatpersonen. Die gestalterische Lösung für ein Elternpaar, das sich die Namen ihrer Kinder kalligrafieren ließ als Vorlage für ihre ganz individuellen Tatoos, das ging auch den Besuchern des Abends unter die Haut.

Wen die gezeigten Beipiele nicht schon überzeugte, konnte Thomas Hoyer bei der Vorführung über die Schulter schauen und sich inspirieren lassen.
Neben der Abstraktion von Buchstaben mit asiatischer oder orientalischer Anmutung erbrachte er auch den Beweis, als Rechtshänder mit linker Hand in Spiegelschrift zu schreiben.
Auf die Frage, ob er bei aller Vielfalt überhaupt noch eine eigene Handschrift habe, gestand er sich eine Sauklaue zu, immer dann, wenn er Einkaufszettel notiere. Aber eine schlechte Handschrift müsse kein Schicksal sein und wer daran arbeiten wolle, ist herzlich eingeladen, an einem seiner Tagesseminare teilzunehmen.

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