FACHCHINESISCH

Foto des Vortrags

Die Überraschungsvortragende war Susanne Zippel.
Susanne Zippel ist AGD Mitglied und Autorin des Buches „Fachchinesisch Typografie“, es erschien 2011 und ist ein Pionierwerk. Gerade rechtzeitig – China boomt, das sehen zunehmend auch kleinere Unternehmen und mutige Kreative als Chance. Um neue Märkte zu erschließen, muss man deren Schriftsysteme verstehen und anwenden können. Susanne Zippel versuchte in aller gebotenen Kürze, einem interressierten Publikum das grundlegende Prinzip der sehr fremden Sprachsprache zugänglich zu machen.

Das bisher umfangreichste historische Zeichenwörterbuch aus dem Jahr 1994
enthält rund 87.000 verschiedene Schriftzeichen. Etwa 85 Prozent davon werden heute nicht mehr benutzt. Die Mehrzahl dieser Zeichen kommt also nur in der alten Literatur vor. Darüber hinaus gibt es Zeichen, die nur in geographischen Bezeichnungen oder in Dialekten verwendet werden, oder die als Varianten gelten. Manche Schriftzeichen kommen nur in einem einzigen Kontext vor.
Ein durchschnittliches Wörterbuch hat nur etwa 10.000 Zeichen, wovon bereits 3.000 reichen, um das meiste lesen zu können. Die Frage, wie viele Schriftzeichen man kennen muss, um einen chinesischen Text verstehen zu können, ist nicht so einfach zu beantworten. Ein chinesischer Textes kann sich allein durch die Kenntnis der Bedeutung der Schriftzeichen erschließen, ohne dass dem Leser deren Aussprache bekannt ist, die den chinesischen Zeichen ja nicht
„ablesbar“ist.

Chinesische Schriftzeichen, denen ein Bildcharakter innewohnt, werden nach einem System von Elementarzeichen, den sogenannten Radikalen, geordnet. Diese übernehmen eine semantische Hauptrolle im Zusammenspiel mit den weiteren modularen Komponenten eines Zeichens.

Liebe Susanne, vielen Dank für Deinen lehrreichen Spontanvortrag.

Bericht: Helga Lieser
Foto: Rainer Menschik

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