Private Landschaften von Junko Wada –Vernissage bei KVLEGAL

K wie Kunst, V wie Vergnügen
Vernissage am 2. April bei KVLEGAL: Private Landschaften von Junko Wada

Die Anwälte, denen Designer ihr Vertrauen schenken, sind nicht zufällig etwas anders als die anderen. Sie sind nicht nur Spezialisten für Urheberrecht, Markenrecht, Wettbewerbsrecht und Presserecht, sie haben auch einen engeren Kulturbezug, als man es bei Anwälten gemeinhin vermutet.
Christlieb Klages, einer der Gründer der Kanzlei, war Musik- und Künstlermanager, bevor er Anwalt wurde. Die Affinität und auch seine Beziehungen und Freundschaften zu Künstlern und Kunstliebhabern hat er mit in die Kanzlei gebracht. Und so war die Vernissage, wie man hoffen konnte: inspirierend, vergnüglich, ungewöhnlich und hochkarätig.

Der Körper als Pinsel
Junko Wada, 1955 in Tokio geboren, zählt zu den bemerkenswertesten Künstlerinnen unserer Zeit. Sie studierte sowohl Malerei als auch Tanz – und hat beides ihr Leben lang gemacht und miteinander verbunden. Junko Wada bemalt nicht einfach eine Leinwand, sie tanzt sie an. Mit Pinsel und Farben in den Händen und manchmal auch an den Füßen füllt sie tanzend die Leinwand mit Linien, Formen, Farben. „Eine tänzerische, kraftvolle Intensivierung der Farben“, hat es Dr. Angela Schneider formuliert; die ehemalige stellvertretende Direktorin der Neuen Nationalgalerie sprach die Einführung. Ein Film, der den ganzen Abend lief, zeigte eine Performance von Junko Wada und gab einen guten Eindruck von der Arbeitsweise der Künstlerin. Junko Wada selbst war ebenfalls anwesend – ließ aber lieber andere über ihre Kunst reden.
Wer waren sie, diese anderen? Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler zum Beispiel waren unter den Gästen: die Beus-Meisterschülerin Inge Mahn, Vadim Zakharov, der bei der letzten Biennale in Venedig den russischen Pavillon gestaltet hatte, außerdem Hans Peter Kuhn, Ruprecht Dreher, Ceal Floyer, Bernard Garbert und Andrea Schomburg. Zu den Künstlern gesellten sich die Schauspielerin und Kabarettistin Birgit Wolf, die Kunstwissenschaftlerin und Kuratorin Dr. Anne Marie Freybourg, die Galeristin Erika Block und die bekannte Sammlerin Erika Hoffmann. Außerdem – neben vielen, vielen anderen – ein rundes Dutzend AGD-Kollegen aus Berlin, die den Abend sehr genossen. Die wunderbaren Musiker Marcello Castronari und Thomas Keller von „Walk on By“ hätten mehr aufmerksame Zuhörer und weniger anregende Gespräche verdient gehabt.

Die Ausstellung ist noch bis zum Herbst zu sehen.
KVLEGAL arbeitet in einer Fabriketage in Kreuzberg. Eichene Schreibtische und gediegene Bücherschränke sucht man vergebens, stattdessen gibt es weiße Wände und viel Platz zum Atmen. Oder für Kunst. Bis zum Herbst hängen jetzt die Bilder von Junko Wada an den Wänden. Besucher sind in den Geschäftszeiten von 9 bis 18 Uhr willkommen.

www.kvlegal.de
www.junkowada.de
www.walkonby.de

Text+Bild: Christina Sahr

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