Tagungsblog „Design und Verantwortung“ | Tag 2: Konferenz

Text: Florian Alexander Schmidt. Fotos: Ulrich Oberst.

Der Konferenzteil der AGD Tagung 2015 beginnt im gut gefüllten Saal der Deutschen Werkstätten Hellerau mit vier, zum Teil sehr anspruchsvollen, Impulsvorträgen und einer lebhaften Podiums- und Publikumsdiskussion über die ethische Metaebene des Designgeschäfts. Nach einigen einleitenden Worten von Victoria Ringleb, Geschäftsführerin der Allianz deutscher Designer, und Moderator Dr. Sebastian Olma, einem Experten für Kreativwirtschaft und Geschäftsführer des Serendipity Lab in Amsterdam, folgen die Impulsreferate der geladenen Referenten. Es sprechen der Unternehmensberater Prof. Dr. Jan Teunen, Geschäftsführer der Teunen Konzepte GmbH, die Designerin und Philosophin Manja Unger-Büttner von der TU Dresden, die die Webseite Designethik.de betreibt, der Sachbuchautor, Unternehmensberater und Geschäftsführer der Zentralen Intelligenz Agentur Holm Friebe, sowie der Medientheoretiker und Geschäftsführer des xm:lab Soenke Zehle von der Hochschule der Bildenden Künste Saar. Drei der Referenten halten sich tatsächlich artig an die mit 15 Minuten recht knapp bemessene Zeitvorgabe – Holm Friebe hingegen nimmt sich das Wort und gibt es nicht mehr her. Schließlich kommt dann aber doch auch noch das Publikum als fünfte Partei zu Wort.

Zeitweilig sorgt die Debatte für Konfusion, da zwar alle Beteiligten über Handlungsmaxime im Design diskutieren, jedoch von sehr unterschiedlichen Designauffassungen ausgehen und sich auf verschiedenen Abstraktionsebenen bewegen. Um der Verwirrung vorzubeugen, greife ich hier mit einer kurzen Einordnung und Bewertung vorweg, bevor ich auf die Positionen im Einzelnen eingehe.

Die beiden Unternehmensberater Teunen und Friebe haben jeweils eine sehr klar verständliche Strategieempfehlung, die sie mit unterschiedlichen Beispielen veranschaulichen. Beide verfügen über ein reiches Repertoire an publikumserprobten, rhetorisch ausgefeilten Ratschlägen, doch während Teunens erbaulichen Bonmots etwas kalenderspruchartiges anhaftet, kann man sich Friebes kodderschnäuzige und gewitzte Einwürfe besser als T-Shirt Sprüche für Businesspunks und Start-Up Entrepreneure vorstellen. Ein bisschen sind die beiden Berater wie Engelchen und Teufelchen: Teunen versteht sich als „Diener der Diener“, appelliert an eine spirituelle, nachhaltige Lebensweise, die sich dann auch auf das Geschäftsleben ausweiten und großen Konzernen in vertrauensvoller Partnerschaft vermitteln ließe, um so die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Friebe hat eher eine freibeuterische Attitüde, glaubt nicht an Designutopien und Weltverbesserung durch den großen Entwurf, sondern an Spieltheorie und Marktdominanz. Wirtschaftliches Handeln will Friebe als Spiel im Sinne des englischen game verstanden wissen, ein regelbasierter Wettstreit bei dem es viel zu holen gibt, nicht als zweckfreies, intrinsisch motiviertes play. Firmenkunden versteht er nicht als Partner, sondern als Gegner, mit denen hart verhandelt werden müsse um für sich als Kreativer das Maximum herauszuholen und nicht „vom Kunden am Nasenring durch die Arena geführt zu werden“. Nicht Redesign des Systems, sondern gaming the system. Kleine, clevere Player nutzen ihre Wendigkeit, um von den großen und schwerfälligen Gegenspielern zu profitieren – im Austausch für innovative Einsichten die nur in schlanken, flexiblen Strukturen entstehen können.

Die beiden Geisteswissenschaftler Unger-Büttner und Zehle, denken nicht zuerst ökonomisch sondern technikphilosophisch. Sie versuchen das Verhältnis zwischen den Designern und der gestalteten Welt auf der analytisch-abstrakten Ebene zu erforschen. Es geht ihnen um erkenntnistheoretische und linguistische Fragen und nicht um konkrete Strategieberatung und schnelle Antworten. Während Unger-Büttner von der subjektiven Erfahrung des Individuums im Schaffensprozess von und im Umgang mit Designprodukten ausgeht, setzt der Literaturwissenschaftler Zehle die Sprache an den Ursprung der Dinge, um dann kybernetisch über die Frage nach der Verantwortung in technologisch gesteuerten Systemen nachzudenken.

Die Besucher der Tagung wiederum sind zum größten Teil hauptberufliche Designerinnen und Designer, die mit beiden Beinen in der Praxis stehen. Die ethischen Fragen und Handlungsspielräume der Einzelnen variieren erheblich, je nach dem, ob sie sich als Grafikdesigner, Kommunikationsdesigner, Produktdesigner, Konzepter oder Berater verstehen.

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Prof. Dr. Jan Teunen

 

„Gentlemen don’t operate machines“, bemerkt Prof. Jan Teunen trocken, als sein Computer anfangs nicht so will wie er. Doch dann startet Life is Short – Play More, ein Werbeclip für die Xbox von 2002, indem wir das Leben im Zeitraffer als ballistische Kurve an uns vorbei rauschen sehen. Der Mensch als Geschoß auf dem Weg vom Mutterleib ins Grab. Und damit sind wir auch schon mitten in Teunens Thema: Das Leben ist viel zu kurz um Dinge halbherzig zu tun oder sich mit den falschen Geschäftspartnern einzulassen. Prof. Teunen sieht sich als Cultural Capital Producer und ermahnt das Publikum zu mehr Achtsamkeit (einer der roten Fäden, die sich durch fast alle Vorträge ziehen): „Sie müssen lernen, Ihrer eigenen Zeit mehr Wert beizumessen und sich möglichst wenig ablenken zu lassen.“ Es gelte, so Teunen, sich immer wieder die grundsätzliche Frage nach dem „Warum“ zu stellen, darauf aufbauend eine eigene Mission im Leben zu finden und dieser schöpferisch nachzugehen. Das Ziel müsse sein, einen positiven Beitrag in der Welt zu leisten und sie den folgenden Generationen in einem lebenswerten Zustand zu hinterlassen. Da dies nicht alleine zu bewältigen sei, sollten Designer sich auf die Suche nach entwicklungsbereiten Unternehmen machen und mit diesen langfristige, vertrauensvolle Beziehungen aufbauen. Zudem erinnert Teunen daran, dass jede Form der Kreation unbedingt Rekreation als Gegenpol braucht. Lasse man dies außer Acht, stolpere irgendwann die rechte über die linke Gehirnhälfte und man verliere den Zugang zur eigenen Kreativität.

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Philosophin Manja Unger-Büttner und Dr. Sebastian Olma vor einer sokratischen Stechfliege als mögliches Leitbild für Designer.

 

Auch im anschließenden Vortrag von Manja Unger-Büttner geht es um Achtsamkeit, sowie um die Bedeutung der subjektiven Wahrnehmung als Ausgangspunkt für ethisches Handeln. In ihrem Beitrag nimmt die Philosophin das Publikum mit auf eine „Tour de Force durch die Ethik des Designs“ (Olma), die von Sokrates über Hannah Arendt und Michel Foucault bis in die Gegenwart zur Thomas Vašek und seinem Buch Work-Life-Bullshit führt. Ethisches Handeln müsse sich nicht aus den Erwartungen Anderer an uns ableiten, sondern aus der Subjektivität heraus entwickelt werden. Am Ende müsse man vor allem sich selbst Rede und Antwort stehen können. In Rückgriff auf den amerikanischen Philosophen Thomas Nagel erklärt Unger-Büttner, dass Objektivität der Blick von nirgendwo sei. Wir würden leider niemals verstehen können, wie die Dresdener Fledermaus (die kleine Hufeisennase) den Bau der Waldschlößchenbrücke in ihrem Revier wahrnimmt. Auch die fundamentale Bedeutung des zwischenmenschlichen Vertrauens als Grundvoraussetzung für jede Gesellschaft wird von Unger-Büttner thematisiert. So unheimlich der Gedanke am Tag der Trauerfeier für die Opfer des vorsätzlich verursachten Germanwings-Absturzes auch sein möge, wir würden auch in Zukunft unser Leben in die Hände von wildfremden Menschen legen müssen. „Oder wollten wir stattdessen lieber autonomen technischen Systemen vertrauen? Wäre dies dann überhaupt noch Vertrauen?“ Eine hochaktuelle und weitreichende Frage der Ethik und Technikphilosophie, welche von Dr. Soenke Zehle im vierten Vortrag wieder aufgegriffen wird.

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Holm Friebe erklärt die Stein-Strategie. Im Hintergrund Stanislaw Petrow.

 

Doch erst einmal stellt Holm Friebe sein neues Buch, Die Stein-Strategie – von der Kunst nicht zu handeln, vor. Konträr zum in den einschlägigen Management-Fibeln propagierten Aktionismus lobt Friebe die Unterlassung, das Aussitzen und die Prokrastination. Im Zweifel solle man lieber die Füße still halten, als übereifrig ins Verderben zu rennen. Das ist jedoch leichter gesagt als nicht getan, denn wir unterlägen häufig einem sogenannten „action bias“, sowohl persönlich als auch im Berufsleben. Wir hätten verinnerlicht, dass der frühe Vogel den Wurm fängt. Doch wahr sei auch, dass die zweite Maus den Käse frißt. Selbst wenn es in vielen Situationen, gerade in unübersichtlicher Gemengelage, zielführender wäre, erstmal nichts zu unternehmen, so werde die Handlungsunterlassung oftmals als Faulheit oder Entscheidungsunfähigkeit missinterpretiert und sei deshalb (zu Unrecht) verpönt. Mit einer Reihe äußerst unterhaltsamer Beispiele illustriert Friebe seine These. So lernen wir zum Beispiel Stanislaw Petrow kennen („der Grund dass wir alle hier sitzen“). Als diensthabender Offizier der sowjetischen Luftwaffe war Petrow 1983 auf seinem Computerbildschirm mit einem vermeintlichen nuklearen Erstschlag der Amerikaner konfrontiert. Entgegen seiner Weisung drückte er nicht auf den „roten Knopf“ um einen Gegenschlag auszulösen, sondern wartete erst einmal ab, bis sich der Vorfall schließlich als ein vom Computer verursachter Fehlalarm herausstellte. Durch sein Nicht-Handeln vereitelte er womöglich einen dritten Weltkrieg. (Was wäre wohl in einem vollständig automatisierten System im Sinne der MAD Doktrin passiert?)

Schön ist auch das Beispiel der 2×2 Matrix, mit welcher der Heeresoffizier Kurt Hammerstein-Equord 1933 Offiziere in vier Grundtypen klassifizierte. Den größten Schaden richten seiner Ansicht nach diejenigen an, die fleißig und dumm sind, für Führungspositionen hingegen sind diejenigen am besten qualifiziert, die faul und klug sind. Wer weniger und später handelt, hat mehr Zeit, den Sinn der Handlung in Frage zu stellen, Schnellschüsse zu unterlassen und arbeitssparende Lösungen zu finden. Unter Zuhilfenahme eines sehr sehenswerten Interviews mit Monty Pythons John Cleese zeigt Friebe schließlich noch, dass gerade die kreativsten Köpfe dazu in der Lage sind, den unangenehmen Zustand der Ungewissheit in der Schöpfungsphase so lange wie möglich auszuhalten und erst im letzten Moment eine Entscheidung zu fällen, diese dann aber nicht mehr in Frage stellen sondern konsequent umsetzen (es bleibt ja auch keine Zeit mehr für Zweifel).

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Dr. Soenke Zehle vom xm:lab in Saarbrücken spricht sich für Systemdesign aus.

 

Der letze Vortrag kommt von Dr. Soenke Zehle, der 2013 zusammen mit Carolin Wiedemann das englischsprachige Glossar Depletion Design zu Fragen der Nachhaltigkeit beim Institute of Network Cultures publiziert hat (unter einer Creative Commons Lizenz im Netz frei verfügbar). Sein Vortrag handelt „vom Leben in der Echtzeitmaschine“, also in unserer von Big Data, Ubiquitous Computing und Sensoren durchsetzten und quantifizierten Welt. In Anlehnung an eine Formulierung von Dieter Rams spricht Zehle in diesem Zusammenhang von der „totalen Konfiguration“. Zentral für Zehle ist der Begriff der Verantwortung – und zwar verstanden sowohl im linguistischen als auch im politischen Sinne. Beide Bereiche seien untrennbar miteinander verknüpft, denn erst da wo eine Versprachlichung von Handlungen stattfindet, könne auch Rede und Antwort gestanden werden. Erst dort könne es zu der für die politische Entscheidungsfindung notwendigen Deliberation kommen. Aus diesem Grund hinterfragt Soenke Zehle in seiner Forschung die Entstehung neuer „Nicht-Orte“ im Datenstrom automatisierter Handlungsabläufe. Der inzwischen vollständig algorithmisch gesteuerte Hochfrequenzhandel an den Börsen (und insbesondere die dort auftretenden Flash Crashs; siehe dazu auch das Buch Flash Boys von Michael Lewis) ist ein besonders gravierendes Beispiel hierfür. Diese für die Gesellschaft äußerst folgenreichen Abläufe seien inzwischen abgekoppelt von Nachvollziehbarkeit und sozialer Verantwortung, kritisiert Zehle. Derzeit noch harmlos, aber technikphilosophisch nicht minder interessant ist der experimentelle Einsatz von Eye-Tracking-Technologie in der digitalen Speisekarte, mit dem das Unternehmen Pizza Hut in Großbritannien versucht, den Kunden die Zusammenstellung ihres Pizza-Belags von den Augen abzulesen. Auch hier findet die Entkopplung des Sprachgeschehens von Entscheidungen statt, die der Körper bereits getroffen hat, so Zehle. Was machen wir künftig mit Orten, die jenseits von Sprache und damit jenseits bewusster Entscheidungsfindung liegen? Eine neue Herausforderung für Designer sieht Zehle darin, die Verkettungen und Wirkweisen solcher Nicht-Orte sichtbar zu machen, und sie mit einem Interface auszustatten, das Verantwortung wieder möglich macht. Zehle bezieht sich auch auf Gui Bonsiepe, der 1970 zusammen mit Anthony Stafford Beer im Rahmen des Project Cybersyn ein Interface für das sozialistische Wirtschaftssystem Chiles unter Allende entworfen hatte. Gui Bonsiepe stehe für ein Streben von der Heteronomie zur Autonomie, für das Schaffen von Räumen, in denen selbstbestimmte Verantwortlichkeit möglich werde. Dies sei auch weiterhin eine der vornehmsten Aufgaben des Designs. Dem Spiel könne dabei eine Schlüsselrolle zukommen, so Zehle, und Designer sollten den Entwurf neuer sozialer Räume angehen wie die Gestaltung von Open-World-Games.

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In der Podiumsdiskussion prallen dann die teils konträren Positionen sehr erhellend aufeinander. Wie Moderator Sebastian Olma irgendwann feststellt: „Oft fehlt bei Designveranstaltungen die Politik vollständig, heute werden wir sie überhaupt nicht mehr los.“ Prof. Teunen spricht sich dafür aus, dass es die Aufgabe eines jeden Einzelnen sei, die Verbindung zum Kosmos wieder herzustellen. Er gibt zu, dass dies „unglaublich esoterisch klingt“, doch die Forderung sei nicht von ihm sondern von einem BASF Aufsichtsratschef, der dafür im Unternehmen stehenden Beifall bekommen habe. Der Weg dorthin führe, so Teunen, über eine Rückbesinnung auf den Oikos im aristotelischen Sinne, auf die gute Hauswirtschaft. Volkswirt Friebe widerspricht sofort heftig und argumentiert, unter Rückgriff auf den deutschen Soziologen Ferdinand Tönnies, dass wir auf keinen Fall Gemeinschaft mit Gesellschaft verwechseln dürfen. „Wir sind nicht mehr das kleine Dorf“, auch wenn die romantische Vorstellung der Gemeinschaft sowohl im Marketing großer Konzerne gerne aufgegriffen werde, und auch in Graswurzelbewegungen wie dem Urban Gardening gerade wieder mal en vogue ist. Wenn man sich abspaltet und Kommunen gründet, wie die Hippies oder auch die Lebensreformbewegung, hört man auf Gesellschaft zu sein. Frei nach Tönnies ordnen die miteinander eng verbundenen Mitglieder einer Gemeinschaft ihr Handeln einem kollektiven Zweck unter, Gesellschaft hingegen ist geprägt durch die Konkurrenz von eigennützigen Partikularinteressen. Kollektive lassen sich jedoch nicht hochskalieren, und dies zu versuchen, so deutet Friebe an, zeuge entweder von Naivität oder  Verschleierung der Sachlage. Problematisch wird es – und das war auch auf der Tagung teilweise zu beobachten – wenn Akteure, deren Weltbild von der Sehsucht nach Gemeinschaftlichkeit geprägt ist, auf Akteure treffen, die gesellschaftlich, politisch und kompetitiv denken. (Im Großen lässt sich dies derzeit auch in den euphemistisch als „Sharing-Economy“ bezeichneten Geschäftsmodellen beobachten.) Während Teunen argumentiert, man müsse als erstes den eigenen Egoismus aufgeben und die drei Begriffe „danke“, „bitte“ und „Entschuldigung“ verinnerlichen, damit einem die Welt offen stehe, ist Friebe frei von solcher Bescheidenheit. Wie schon zuvor bei den Vorträgen beansprucht er auf penetrant-charmante Weise mindestens so viel Redezeit für sich wie die anderen drei Sprecher zusammengenommen. Ein aufschlussreicher Umgang mit der endlichen Resource Zeit, bzw. geteilter Aufmerksamkeit.

Auf Nachfrage einer jungen Designerin aus dem Publikum, was denn ihre „Generation Y“ (die sogenannten „Millennials“ oder „Digital Natives“) denn falsch oder richtig mache erklärt Friebe: „Ihr seid zu niedlich – weil ihr in Eurer Arbeit intrinsisch motiviert seid, tappt ihr in die Enthusiasmusfalle. Anstatt preislich knallhart zu verhandeln macht Ihr die Preise kaputt. Deswegen geht es allen so schlecht!” Die Preise müssten stattdessen so hoch angesetzt sein, dass man ein Drittel seiner Kunden über den Preispunkt verliere, so Friebe. Der Verhandlungspartner sei letztlich der Gegner, zu dem man natürlich freundlich sei, dem man die bestmögliche Leistung böte, den es aber dennoch „zu ficken“ gelte. Manja Unger-Büttner wirft ein, dass Designern schon bewusst sei, dass man bezahlt werden müsse, problematisch sei jedoch das Missverständnis, dass Arbeit die Spaß macht schon dadurch entlohnt sei. Des Weiteren schlägt sie sich eher auf die Seite der Bescheidenen und plädiert für Revisionsoffenheit im Gestaltungsprozess. Um ethisch und verantwortlich zu handeln, müsse man lernen, im Prozess des Planens innezuhalten, zurückzutreten und der Reflexion genügend Raum geben. Im Gespräch mit dem Kunden solle der Designer als „sokratische Stechfliege“ fungieren und durch beharrliches Fragen der Wahrheitsfindung und dem Schaffen von Neuem dienen.

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Für Soenke Zehle liegen die künftigen Chancen und Herausforderungen für Gestalter im Design ganzer Systeme. Friebe und Zehle sind sich einig, dass der ethische Imperativ des Kybernetikers Heinz von Foerster Orientierung für die Gestaltung und Bewertung von Systemen geben kann. Demzufolge sollte die Maxime sein, dass sich durch jede Handlung die Anzahl an Handlungsmöglichkeiten vergrößert. Friebe zitiert William Blake mit den Worten: „I must create a system or be enslaved by another man’s; I will not reason and compare: my business is to create.“ Die Zukunft selbstbestimmter Kreativität liegt also im Bau offener Systeme. Aus dem Publikum wird der hohe Anspruch, den insbesondere Soenke Zehle an das Design stellt, zum Teil als Überforderung wahrgenommen. „Wie lässt sich die Verantwortungsfrage auf Grafikdesigner übertragen? Wir sollen den Kunden Visionen aufzeigen, aber ich fühle mich da nicht kompetent. Immer wird alles am Produktdesign festgemacht, wir sind aber zu 90% Grafikdesigner.” Soenke Zehle sieht hier vor allem die Designausbildung in der Pflicht. Sie müsse die kommende Generation auf die neuen Gegebenheiten, insbesondere auf das Denken in Systemen besser vorbereiten.

Auf der AGD Tagung 2015 wurde wieder einmal deutlich, dass sich eine klaffende Lücke zwischen Anspruch und Praxis in der Gestaltung auftut – zwischen dem Tagesgeschäft als Gebrauchs-Designer und Dienstleister, und der Hoffnung auf Design als Kerndisziplin für gesellschaftlichen Wandel. Bekommen die Designer die Weltrettung wie Atlas auf die Schultern gelegt? Oder maßen sie sich in grandioser Selbstüberschätzung an, diese Last übernehmen zu können? Sind Grafikdesigner in Schuldgefühle verstrickt, auf der Suche nach einem Ablasshandel, weil sie selbst durch ihren Beruf zu beschleunigtem Konsum beitragen (wie ihnen einst Victor Papanek vorwarf) oder sind sie eine prekäre Berufsgruppe, „die Einheizer auf der E-Lok”, wie Friebe behauptet, die vom Fortschritt überrollt wird? Die Unklarheit darüber, ob Designer selbst Lebenshilfe brauchen, um die digitale Revolution zu überleben, oder ob sie diejenigen sind, die das Zeug dazu haben, die Gesellschaft aus der Krise zu führen, lässt sich nicht allgemein und abschließend beantworten. Viel hängt an der Flexibilität des Einzelnen. Um so wichtiger, dass solche Fragen auf Tagungen wie dieser so kontrovers diskutiert werden. Die Positionsbestimmung der Profession und des Individuums muss aus dem Diskurs heraus ständig neu vollzogen werden. Ihr hoher Grad an Heterogenität und Kreativität stimmt hoffnungsvoll, dass die Designprofession sich selbst und ihre Umwelt auch in Zukunft immer wieder neu erfinden wird.

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Nachdem am Vormittag vor allem die grauen Zellen gefordert waren, gibt es am Nachmittag endlich auch was für die Augen. Die AGD Vorstandsmitglieder Torsten Meyer-Bogya und Jan-Peter Wahlmann führen als Moderatoren durch insgesamt sieben kurze Projektpräsentationen und die Geschichten dahinter. Dieser Teil des Programms ist als Staffellauf ohne Pausen angelegt, für das Publikum ist es eher ein Marathon, aber die vielen guten Entwürfe entlang des Weges motivieren und entlohnen für die Anstrengung.

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Den Auftakt machen Michaela und Jonas Distel, die in München bereits seit 18 Jahren das Kommunikationsdesignbüro Kunst oder Reklame betreiben. Auf der Tagung zeigen sie mit einer Reihe von Image Kampagnen für die Münchener Volkshochschule, dass die klassische Plakatkunst im Kultursektor nach wie vor eine prominente Rolle spielt. Neben zwei zeitlosen, sehr grafischen Plakatserien sticht besonders eine dritte Kampagne heraus, welche die charismatischen und multiethnischen Volkshochschuldozenten fotografisch in den Mittelpunkt rückt. In schwarz-weißen Abbildungen stehen sie dem Betrachter unmittelbar gegenüber, die Insignien ihres Faches in der Hand, dazu farblich hervorgehoben nur der Name der Schule und ein kurzer, einladender Satz der Dozenten: „Liebe Preißn! Bei mir lernts a Ihr Bairisch.“ Man möchte am liebsten sofort einen Kurs belegen.

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Als nächstes zeigt Markus Büsges, der in Berlin das leomaria designbüro betreibt, wie es von einer Schnapsidee zur Umsetzung eines Fußballbuches zur WM2014 in Brasilien kam. Büsges bedient sich der Eloquenz Jürgen Klinsmanns, um über sein Verhältnis zum Fußball zu erläutern: „Das sind Gefühle, wo man schwer beschreiben kann.“ Aber Bücher darüber machen kann er offenbar ganz gut. Büsges geht mit dem Freundschaftsspiel zwischen Fußball und Design bereits in die Verlängerung, denn zusammen mit Fons Hickmann hatte er schon eine Ausgabe des Dummy Magazins zum selben Thema gestaltet. Für „Das beste Spiel aller Zeiten“, wie das nun bei kein & aber erschienene Buch heißt, trat neben Büsges und Hickmann auch noch der Journalist Oliver Gehrs mit an. Das Trio erstellte auf der Basis umfassender Recherchen ein Minutenprotokoll aus 100 Jahren Fußballgeschichte. Die Emotion wird bedient durch Fotos legendärer Spielmomente und zahlreiche weitere Spielerzitate, die dem von Herrn Klinsmann um nichts nachstehen. Die stringente Struktur der Publikation bietet ein Gegengewicht zum Überschwang der Gefühle und ist sehr konzeptionell. Das Buch hat 90 Kapitel, jedes Kapitel beschreibt eine spezifische, fußballgeschichtlich relevante Minute. Das Buch ist von Liebhabern für Kenner, ein Produkt der Leidenschaft, und finanzielle Erwägungen waren in Anbetracht so großer Gefühle nachgelagert.

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Weiter geht es mit Christoph Jahn, der in Hannover das Büro Gebrauchsgrafik Jahn betreibt. In seinem Vortrag zeigt Jahn, dass auch in Zeiten umfassender Digitalisierung analoge Techniken bei Designern noch hoch im Kurs stehen. Der Anstoß für das vorgestellte Projekt war ein Kreativ-Workshop der Poschauko Brüder in Bayern, an dem Jahn und seine Kollegen teilgenommen hatten. Um auch weiterhin „nicht vor dem Computer zu versauern“ organisierte Jahn eine Fortsetzung, und da Bayern für die Norddeutschen fremdes Territorium ist, traf man sich im Folgenden doch lieber im vertrauten Hannover. In einer ausgediente Krankenhauskapelle kam man zusammen zur kreativen Materialschlacht, jeder brachte mit, was an Stiften, Farben und Papier aufzutreiben war. Als Inspiration lud man sich eine Tangolehrerin mit ihrer „Tanzmeute“ ein und sowohl Designer als auch Tänzer widmeten sich in spielerischer Ernsthaftigkeit ihrer jeweiligen Passion. Um jedoch allzu eingespielten Schrittfolgen zu entkommen und mit den Konventionen des solitären Schreibtischtätertums zu brechen, setzte man sich neue Regeln. So wurde zum Beispiel das Privateigentum an Material und Entwürfen kurzerhand abgeschafft. Der Schwerpunkt lag auf Kollaboration und Improvisation. Ganz im Sinne geschlossener, nachhaltiger Rohstoffkreisläufe bildete der Abfall der Einen den kreativen Humus des Anderen. Zudem kamen zahlreiche Techniken zur Erzeugung produktiven Zufalls zum Einsatz, um so zu neuen Ausdrucksformen zu gelangen. Dem surrealistischen Cadàver Exquisite nicht unähnlich, entstanden eine Fülle künstlerischer Illustrationen mit multipler Autorschaft, die schließlich in einem Kalender zum Thema Tango zusammengeführt wurden.

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Manchmal hilft viel tatsächlich viel. Wenn die Reduktion der grafischen Ausdrucksmittel in den Plakaten für die Münchener Volkshochschule das eine Ende des Spektrums markiert, so zeigt uns Konrad Rappaport, ein Kommunikationsdesigner von der Muthesius Kunsthochschule in Kiel, wie weit gutes Design in das entgegensetzte Ende des Spektrums vordringen kann. Zusammen mit einem Kollegen präsentiert er das „Next Generation Scientific Poster“, eine technisch und ästhetisch so beeindruckende Arbeit, dass die Bezeichnung Plakat hier nichts weiter als eine dreiste Untertreibung ist. Wissenschaftliche Poster sind eine auf akademischen Konferenzen weit verbreitete Sonderkategorie des Plakats, die man sich als die Verdichtung von ein paar Dutzend Powerpoint-Folien auf einen einzelnen Bogen vorstellen muss. Fließtexte, Tabellen, Balkendiagramme, Illustrationen – alles platzökonomisch verdichtet auf ein DIN A2 Format anstelle eines einstündigen Vortrags. Wegen ihrer typischerweise gestaltungsfernen und schwer zu entziffernden Überfülle an Informationen, rufen diese Plakate bei professionellen Designern bestenfalls kaltes Grauen hervor. An sich also ein dankbarer Fall für ein (Re)design. Allein, an der Informationsfülle führt im wissenschaftlichen Kontext kein Weg vorbei. In Rapports konkretem Anwendungsfall, der in Zusammenarbeit mit dem Exzellenzcluster Ozean der Zukunft in Kiel entwickelt wurde,  ging es um die Frage wie man Laien die Ursachen und Risiken eines Tsunamis erklärt. Rappaport und sein Team haben diese anspruchsvolle Aufgabe mit Bravour gelöst und wurden dafür 2014 mit dem Red Dot Award für Communication Design ausgezeichnet. Auf der Seite des Red Dot sowie auf YouTube lässt sich das Ergebnis in seiner ganzen Pracht bestaunen. Herausgekommen ist ein annähernd DIN A0 großer, interaktiver Touchscreen, für den das Team aus Kiel eigens die Software entwickelte. Über ein äußerst elegantes Interface, dass die Typografie und die Grafiken zur gestischen Steuerung der häufig dreidimensional dargestellten Inhalte nutzt (und dabei ohne plumpe „Button“ auskommt), können sich die Nutzer interaktiv, intuitiv und non-linear mit den wissenschaftlichen Daten auseinandersetzen, sie zueinander in Bezug setzten und zum Beispiel sogar selber Tsunamis auslösen. Jetzt wo das System steht, lässt es sich künftig natürlich auch zur Vermittlung allerlei anderer komplexer Inhalte nutzen. Um jedoch überhaupt erst zu diesem Punkt zu gelangen bedurfte es der siebenmonatigen Teamarbeit von Wissenschaftlern, Interfacedesignern, Grafikern, Medienpädagogen, Programmierern, 3D Künstlern, Journalisten, Textern, Übersetzern, Fotografen, Sounddesignern und Sprechern. Das Produkt ist ausgesprochen zukunftsträchtig, aber egal ob Designer oder Wissenschaftler, man braucht schon ein sehr gut finanziertes Institut im Rücken, um sich so ein „Plakat“ leisten zu können.

Oberst_20150417_L1070788Auf den Hightech-Tsunami aus Kiel folgt bodenständigeres, aber nicht minder hochwertiges Design aus Frankfurt. Der Produktgestalter Uwe Tischer vom Impulslabor (www.impulslabor.de) hat eine Reihe von Projekten zum Thema Nachhaltigkeit vorzuweisen. Der Schwerpunkt seiner Präsentation liegt jedoch auf dem Corporate Design für roter hamm | Manufaktur für Gutes aus Äpfeln, einer Bio-Mosterei und Behindertenwerkstatt aus Frankfurt, die großen Wert auf nachhaltige, soziale, regionale und entschleunigte Produktionsweisen in kleinem Maßstab legt. 2011 wurde das Design, das Uwe Tischer gemeinsam mit Ulrike Gauder für roter hamm entwickelt hat, ebenfalls mit einem Red Dot gekürt. Die Gestaltung der Flaschen-Etiketten sowie des Messestandes besticht durch Einfachheit und Klarheit. Die Werte des Designs sind hier deckungsgleich mit denen des repräsentierten Unternehmens. Die Kommunikation ist ehrlich, direkt, informativ, umfassend, langfristig, bescheiden – schlichtweg gut.

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Als Geschäftsführer von Kids interactive, einer Agentur für junge Medien aus Erfurt, entwickelt Joerg Michel eigentlich Lernspiele und Augmented Reality Apps für Kinder, zum Beispiel um per iPad Videos und andere interaktive Inhalte in Schulbücher einzublenden. Neben Schulbuchverlagen gehört auch die von SuperRTL betriebene Lernspiel-Plattform Toggolino zu den Kunden. Auf der AGD Tagung zeigte Michel jedoch, dass seine gestalterische Arbeit und sein Engagement weit über das Tagesgeschäft hinaus gehen. Das Projekt das er vorstellt heißt Klimawald.de, es ermöglicht Nutzern der Webseite für 10 Euro die Pflanzung eines echten Baums zu veranlassen. Der steht dann in einem von mehreren Aufforstungsgebieten in Thüringen. Damit die Nutzer auch das Vertrauen haben, dass die Bäume tatsächlich gepflanzt werden, ist es für Michel wichtig, Thüringen als staatlichen Partner zu haben. Zusätzlich zum echten „Klimabaum” im echten „Klimawald” gibt es dann noch eine parallele Ebene auf der Webseite, über die man das virtuelle Pendant des eigenen Baums platzieren und schmücken kann. In dieser quietschbunten Anwendung wird schnell deutlich, das Michel und sein Team normalerweise Software für Kinder entwickeln. Clever an der virtuellen Doppelung des Waldes ist, dass Unternehmen größere Waldsegmente zu Werbezwecken kaufen und dann im digitalen Wald ihr Territorium als Firmenwälder mit dem eigenen Logo markieren können. So fließt mehr Geld in die Aufforstung. Über das Internet wurden so bisher 3000 Bäume virtuell von Nutzern bzw. Spendern gepflanzt. Tatsächlich sind die Flächen mit 60.000 bereits gepflanzten Bäumen allerdings schon fast voll, da auf Vorrat gepflanzt werden muss. Schließlich kann man ja nicht bei jedem Click einen Förster in den Thüringer Wald schicken. Laut Joerg Michel ist die schwarze Null für das Projekt noch in weiter Ferne, aber er betrachtet es als einen „leistbaren Verlust.” „In unserem Tagesgeschäft sind wir Huren,” so Michel, „wir machen das, was die Kunden wollen.” Sein Einsatz für den Klimawald sieht er als wichtigen Ausgleich. Zum Schluss berichtet Michel noch von Ärger mit „gierigen Klimafreunden,” die sich das Wort Klimawald in allen erdenklichen Variationen als Marke hatten schützen lassen um anderen die Nutzung per Unterlassungsklage zu verbieten. Das Land Thüringen hatte dann jedoch den Willen und die Mittel dagegen vorzugehen und Michel konnte beweisen, dass er die Begriffe schon vor der Markenanmeldung der Konkurrenz genutzt hatte. Anstatt sich daraufhin selbst die Rechte zu sichern, wurde die Marke gelöscht und jeder kann nun wieder das Wort Klimawald nutzen.

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Juristisch geht es dann auch im vorletzten Beitrag weiter. Nils Krämer, einer von drei Geschäftsführern des in Stuttgart ansässigen We & Me Design Studios präsentiert das Erscheinungsbild, das er und seine Kollegen für die Rechtsanwaltskanzlei Werwigk und Partner entwickelt haben. Bei der Gestaltung legte das Team großen Wert darauf, mit den zahlreichen Klischees zu brechen, denen man sonst in diesem Bereich begegnet. So sollten zum Beispiel Bildmarken mit der Justizia oder der zugehörigen Wage unbedingt vermieden werden. Auch was die Fotos der Anwälte angeht, wollte man keine Herren in Anzügen vor Bücherwänden. Herausgekommen ist ein zurückhaltendes, minimalistisches Corporate Design mit edler Anmutung, dass konsequent bis ins kleinste Detail durchgezogen wurde. Die Wortmarke wurde reduziert auf ein Monogram, das auch als Siegel funktioniert und somit Amtlichkeit und Verbindlichkeit kommuniziert. Besonders herausragend sind die von Rafael Krötz fotografierten Porträts der Anwälte, sowie die Stillleben zu Angebot und Alltag der Kanzlei. Das Ziel war hier, die Anwälte vor allem menschlich, sympathisch und persönlich darzustellen, gelungen ist dies zum Beispiel durch Doppelporträts, die nicht nur die Anwälte zeigen, sondern auch deren Tascheninhalte und Lieblingsgegenstände.

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Die letzten Meter des Vortragsmarathons werden schließlich von dem Mediengestalter und Marketingcoach Dirk Hildebrandt und dem Unternehmenscoach und Medienkünstler Fredrik Esser bestritten. Sie stellen eine lichtschwertartige LED Leuchte vor, light moves, die ursprünglich das Ergebnis des Versuches war, ein unsichtbares und nicht greifbares Gut, nämlich Strom, erfahrbar zu machen. Inzwischen nutzen sie den Leuchtstab insbesondere in Seminaren, wo die Teilnehmer das Gerät zur spielerischen Lichtmalerei auf einer digitalen Leinwand nutzen können. Die Designer wollen so eine Erlebniswelt erschaffen.

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Beschlossen wurden die beiden inspirierenden und lehrreichen Tage mit dem gleichermaßen traditionellen und doch immer wieder neuen Designers‘ Dinner. AGD-Vorstandsvorsitzender Andreas Jacobs fasste die Tagung mit gewohnt charmanten und doch immer wieder hinreißenden Worten zusammen:

Mama, möchtest du lieber ein Kaugummi oder ein langes glückliches Leben?
Lieber ein langes glückliches Leben.
Ein Kaugummi hätte ich gehabt, um ein glückliches Leben musst du dich selbst kümmern.

Nicht anders ist es mit der Verantwortung für sich selbst; ich kann mich vorübergehend immer für das Kaugummi entscheiden, aber für ein nachhaltig erfülltes Leben bin ich ganz allein verantwortlich. Achtsamkeit inklusive.

Es blieb nicht mehr viel zu sagen außer „Danke, danke, danke“ an die beiden Organisatoren vom Bauhaus-Salon Weimar Tabea Marx und Philipp Ahrendt sowie alle anderen Mitwirkenden und fleißigen Helfer. Danach war das Buffett eröffnet, die Musik spielte auf, bis spät in die Nacht wurde gegessen, getrunken und getanzt.

Wir freuen uns auf das nächste Jahr!

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