Petition zur Verschärfung des Verpackungsgesetzes

Noch ein Beispiel für unnötigen Plastikmüll: Am 21. Juli dieses Jahres postet der Grünenpolitiker Jürgen Huber in Plastik eingepackte Tomaten in Scheiben. Sein Kommentar dazu "Immer mehr Müll, um tendenziell schlechteres Essen. - Und teuer dazu. - Um Bequemlichkeit zu Geld zu machen."

Zukunft, Nachhaltigkeit, Design. Diese Wörter gehören einfach zusammen und können so viel bewegen. Wieso gerade Plastik dabei eine Rolle spielt und es wichtig ist, diese Petition zu unterschreiben? Lesen Sie selbst!

„Hoffe, dass du diesen Plastikteppich nie zu sehen bekommst“

singt Marteria in seinem „Blue Marlin“ zu seinem Lieblingsfisch. Was damit gemeint ist, weiß wohl jeder: Er redet von der riesigen Menge an Müll, die durch unsere Weltmeere treibt und sich inzwischen zu Inseln verbunden hat, von denen eine der größten in etwa die gleiche Fläche hat wie Zentraleuropa. Inseln aus Plastik, Stoffresten und anderen Abfällen, die durch ihre lange Haltbarkeit von bis zu 500 Jahren genug Zeit haben, um durch unsere Flüsse in die Meere zu gelangen.

 2013 befanden sich zwischen 100 und 150 Millionen Tonnen Müll in den Meeren

so das Deutsche Umweltbundesamt – und die Tendenz ist steigend. So schrecklich diese Wahrheit ist, kann wohl keiner behaupten, dass er nicht wisse woher der ganze Müll kommt. Versuchen Sie mal einen Wocheneinkauf zu tätigen und dabei so gut es geht auf Produkte zu verzichten, die in Plastik verpackt sind – Sie werden feststellen, dass Sie sogar schon in der Abteilung mit frischem Obst und Gemüse aufgeben müssen.

Von den geschälten Mandarinen bis zu Tomaten in Scheiben…

Am 3. März 2016 twitterte Nathalie Gordon ein Bild aus einem amerikanischen Supermarkt (https://twitter.com/awlilnatty/status/705375555030556672?lang=de). Zu sehen: geschälte Mandarinen, die in Plastikbehältern im Kühlregal zu finden waren. Die Bildunterschrift lautete „If only nature would find a way to cover these oranges so we didn’t need to waste so much plastic on them“ was so viel bedeutet wie „wenn die Natur doch nur einen Weg finden könnte diese Orangen zu bedecken, damit wir nicht so viel Plastik verschwenden müssen“.

Petition zur Verschärfung des Verpackungsgesetzes

Das dachten sich auch zwei Studentinnen aus Berlin, als sie feststellen mussten, dass auch der Einkauf von Obst und Gemüse nicht plastikfrei geschehen kann. Doch statt sich nur darüber aufzuregen, entschieden sie sich zu handeln: sie setzten gemeinsam mit einem Verpackungsexperten des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg eine Petition zur Verschärfung des Verpackungsgesetzes auf. Sie brauchen bis zum 15.08.2018 mindestens 50.000 Unterschriften, damit der Vorschlag überhaupt im Bundestag diskutiert wird.

Wieso ist das interessant für Designer, fragen sich vielleicht einige Leser. Ganz einfach: für Plastikverpackungen braucht es eine Alternative und wer ist besser darin um die Ecke zu denken, neue Ideen zu entwickeln und nachhaltig zu arbeiten als Designer? Sollte die Petition so umgesetzt werden, wie erwünscht, wird die Verpackungsindustrie sich auf große Umstellungen gefasst machen müssen und braucht kluge Köpfe, die mit dieser Veränderung mitgehen und sie mit offenen Armen empfangen.

Die AGD als Berufsverband, in dem Nachhaltikeit einen Schwerpunkt bildet, unterstützt die Petition:
https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2018/_06/_16/Petition_80946.nc.html

Autorin: Annemieke Ploenus

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