Frischer Wind für Wiesbaden

Wie schafft man Bewusstsein für etwas, das man nicht sehen, nicht riechen, nicht schmecken und nicht hören kann?

Die Stickstoffoxid-Konzentration der Wiesbadener Luft ist bekanntermaßen hoch.  Um die Luftqualität der Stadt Wiesbaden zu verbessen und ein drohendes Dieselfahrverbot abzuwenden, haben Scholz & Volkmer die Kampagne „Frischer Wind für Wiesbaden“ für das Dezernat fürUmwelt, Grünflächen und Verkehr ins Leben gerufen. Mit zehn verschiedenen Plakatmotiven wird auf humorvolle Weise illustriert, wie jeder einzelne Bürger zur Reduzierung der Stickoxydbelastung beitragen und damit nicht nur für sich selbst, sondern die gesamte Stadt eine bessere Lebensqualität fördern kann.

Brötchen sind keine Schwerlast

Verantwortlich für die Kreation der Kampagne zeichnet Michael Volkmer, Creative Director und Inhaber von Scholz & Volkmer. Für die Illustrationen und das Co-Design konnte die international renommierte Künstlerin Teresa Sdralevich gewonnen werden, deren Motive dazu anregen das eigene Mobilitätsverhalten zu hinterfragen und Anreize zur Verhaltensänderung liefern. Wobei dies stets positiv und ohne erhobenen Zeigefinger geschieht.
So wirbt das Motiv „Brötchen holen, bitte ohne Auto“ dafür, auf vermeidbare Autofahrten zu verzichten. „Nach Hause getragene Brötchen schmecken besser“, heißt es augenzwinkernd. Die starke Kontrastwirkung der durchgängig schwarz/gelb gehaltenen Motive unterstützt zudem die leichte Erfassbarkeit der dargestellten Anregungen, die sich auf Citylights, Brückenbannern, Postkarten und einer Faltbroschüre widerfinden und – als animierte gifs – online und in Social Media präsent sind.

 

Lichtinstallation zeigt aktuelle Werte

Zusätzlich visualisiert eine Lichtinstallation an der Ringkirche die aktuelle Stickstoffoxid-Konzentration der Luft:
Eine Fläche aus 20.000 LED zeigt die aktuelle NO2-Konzentration der Luft an. Dabei greift die Installation die Messwerte des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) der Station Ringkirche ab. Leuchten die LED rot, hat der Wert den EU-Jahres-Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter überschritten. Leuchten sie grün, ist die Wiesbadener Stadtluft in Ordnung. Die Aktualisierung erfolgt einmal pro Stunde.

Die detaillierten Werte lassen sich auch online abrufen über den eigens entwickelten Stadtluftanzeiger– und das nicht nur für die drei offiziellen Messstellen in Wiesbaden, sondern für insgesamt 400 Städte in ganz Deutschland. Und letztlich sind ja auch die auf den Plakaten illustrierten Anregungen zur Reflektion des eigenen Mobilitätsverhaltens nicht nur auf die Stadt Wiesbaden begrenzt.

Alle Motive der Kampagne können hier gesehen werden (Achtung: animierte GIFs, die angeklickt werden wollen):


Autorin: Beate Grübel

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