Zehn Antworten

… auf die am häufigsten gestellten Fragen, mit denen Unternehmen und Verbände auf uns zukommen.

1. Wieviel soll Design kosten?

Design ist so viel mehr als schmückendes Beiwerk zu Ihrem eigentlichen Geschäftsbetrieb. Richtig eingesetzt, machen Sie es zu einem Ihrer Erfolgsfaktoren. Dann reden wir nicht mehr von Kosten, sondern von Investitionen. Dazu können wir Sie nur ermutigen! Der AGD-Vergütungstarifvertrag Design schlägt einen Mindeststundensatz von 105,– EUR netto für konzeptionelle und operative Kreativleistungen vor. Denen vorgelagert sind in der Regel strategische Beratungsleistungen (Designmanagement), für die Sie nach Vergütungstarifvertrag mit einem Tagessatz von mindestens 960,– EUR netto pro Tag kalkulieren sollten.

2. Was ist der Vergütungstarifvertrag Design?

Der Vergütungstarifvertrag Design wird seit 1977 zwischen den beiden Tarifpartnern Allianz deutscher Designer AGD und dem SDSt e.V. (Selbstständige Designstudios) abgeschlossen. Er bietet Designern und ihren Kunden eine praxisbezogene und -erprobte Orientierungshilfe zur Kalkulation von Designleistungen. Zudem bietet er Rechtssicherheit, wenn es um die Frage der angemessenen Vergütung von Designleistungen geht. Das gibt Ihnen und Ihrem Designer den richtigen Rahmen, sich auf das Wesentliche Ihrer Zusammenarbeit zu konzentrieren – gutes Design.

3. Das ist ganz schön viel Geld. Was bringt mir das?

Es bringt ein auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Ergebnis gestalterischer Arbeit und keinen Glücksgriff aus dem Bauchladen. Designer verfügen über das, was heute mehr als alles Andere gefragt ist: Gestaltungskompetenz. Das heißt, die Fähigkeit, vorhandene Informationen und Elemente aus immer wieder anderen Perspektiven zu betrachten, zu strukturieren und daraus Schlüsse für die richtige Gestaltung, das richtige Design zu ziehen. Damit das funktioniert, sollten Sie sich die nötige Zeit für die gestalterischen Prozesse nehmen, sollten Ihren Designer frühzeitig in Ihre Prozesse einbinden, damit er genügend Informationen für ein optimales Ergebnis bekommt.Lesen Sie gern auch hier weiter: Design ist Aufmerksamkeit.

4. Worauf muss ich achten, wenn ich einen Designer beauftrage?

Wie bei jedem Auftrag, klären Sie auch hier vorher den Auftragsumfang. Ein gutes Indiz dafür, dass der Auftrag erfolgreich abgewickelt werden kann, ist die Einplanung von genügend Zeit für Gespräche und Beratung, die immer Teil der kreativen Leistung sein müssen, sonst enttäuschen Entwürfe oder, noch schlimmer, Ergebnisse. Vereinbaren Sie mit Ihrem Designer, wie viele Entwürfe er Ihnen vorlegen soll und wie viele Korrekturrunden Teil seines Auftrages sind. Dann können Sie sich mit Ihrer Zeit gut darauf einrichten. Klären Sie die geplante Nutzung (siehe auch nächste Frage) der Designleistung. Diese Information braucht Ihr Designer, um verlässlich kalkulieren zu können. Denken Sie ggf. an die nötigen Schutzrechte, zum Beispiel beim Corporate Design, damit Ihre Erkennbarkeit Ihre Erkennbarkeit bleibt. Lesen Sie dazu gern auch hier weiter.

5. Warum soll ich für die Nutzung meines Designs noch mal extra bezahlen?

Wir sind auch immer froh, wenn uns eine gestalterische Arbeit gut gelungen ist und glauben, das ist nun für die Ewigkeit. Ist es aber nicht, und darum ist das Gespräch über die Nutzung auch so wichtig. Hier wird unter anderem geklärt, wie lange, wo, wie intensiv Sie das Erscheinungsbild Ihrer Website nutzen wollen, bevor es einfach was Neues braucht, oder das Layout Ihrer Imagebroschüre oder die Fotos in Ihrem Geschäftsbericht. Ihr Designer steht Ihnen dabei gern mit Rat und Tat zur Seite.

6. Und warum soll ich für die offenen Dateien bezahlen?

Es sieht zunächst so einfach aus: Mein Design ist digital entstanden, dann gibt es davon Dateien, die ich mit etwas Übung auch selbst weiterbearbeiten kann. Ist es aber nicht ganz. Die offenen Dateien sind sozusagen die Materialisierung der kreativen Leistung Ihres Designers. Damit verdient er sein Geld. Soll er sie hergeben, wird wahrscheinlich eine andere Person damit weiterarbeiten. Das heißt, ihm geht Umsatz verloren. Der Vorgang entspricht praktisch einem „Buy out“, das sich jeder Andere auch bezahlen lässt. Im Übrigen raten wir dringend davon ab, offene Dateien zu kaufen, wenn Sie dies nur tun, um Geld zu sparen. Erfahrungsgemäß wird das ein eher teures Vergnügen, weil gutes Design mehr ist als die richtige Bedienung von Gestaltungssoftware.

7. Wie schreibe ich richtig aus?

Ausschreibungen sind eine gute Sache, weil Sie unter Umständen ganz neue, interessante Angebote bekommen, die ohne die Ausschreibung nicht möglich gewesen wären. Wenn Sie Designleistungen ausschreiben, achten Sie darauf, dass Sie die zu erbringende Leistung möglichst genau beschreiben. Bitten Sie ruhig um ein, zwei Referenzprojekte. Was Sie auf keinen Fall ausschreiben sollten, sind kostenlos einzureichende Entwürfe, von denen bestenfalls die ersten drei eine Geldprämie erhalten und der erste zur Umsetzung kommt, wenn der Designer vorab der umfangreichsten aller möglichen Nutzungen zustimmt. Solche Ausschreibungsbedingungen bedeuten für die Bieter ab Platz 4, kostenlos gearbeitet zu haben, womit ihre Arbeit als wertlos gilt. Das ist das Gegenteil von Wertschätzung. Hinzu kommt, dass die Ausschreibung so detailliert wie möglich sein kann, soll das Design wirklich auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sein, braucht es die Beratungsleistung, das individuelle Gespräch, bevor Ihr Designer entwerfen kann. In unserem Shop finden Sie für weitere Tipps und Anregungen die Broschüre „Pitch – Finden Sie Ihre Agentur und holen Sie das Beste aus ihr heraus“ von Dominik Sprenger.

8. Warum Künstlersozialkasse? Ich habe den Designer doch schon bezahlt!

Wir geben zu, wirklich etwas verwundert zu sein, dass die Künstlersozialkasse (KSK) mehr als 30 Jahre nach ihrer Gründung immer noch Erstaunen hervorzurufen vermag. In der KSK sind freiberufliche Kreative aller Sparten sozialversichert. Die Kosten dafür werden von den Versicherten, den Auftraggebern und dem Staat getragen. Der Beitrag der Auftraggeber beträgt im Moment 5,2% der Summe der Aufträge an freiberufliche Kreative. So irritierend der Vorgang der nachträglichen Zahlung sein mag: Es handelt sich hierbei um keine Zusatzkosten, und sie sind in der Regel niedriger als vergleichbare Ausgaben; angestellte Mitarbeiter kosten nicht 5,2% sondern rund 20% SV-Abgaben, Agenturen kalkulieren die SV-Abgaben für ihre angestellten Mitarbeiter in den Preis für die Designleistung. Im Übrigen weisen wir gern darauf hin, dass Ihr Steuerberater alle wichtigen Informationen die KSK betreffend bereithält.

9. Welcher ist der richtige Designer für mich?

Zunächst gilt hier wie überall: Die Chemie muss stimmen, und das spüren Sie. Interessant ist die Frage trotzdem, da es heute nicht mehr den Designer gibt; es gibt Grafikdesigner, Webdesigner, Interfacedesigner, Typografen, Illustratoren, App-Designer, Game-Designer u.v.m. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass sich die Welt des Designs immer weiter ausdifferenziert und einer nicht mehr alles können kann, zumindest nicht in der notwendigen Qualität. Deshalb sind Sie bei ausgewiesenen Spezialisten und Experten eines Designbereiches tendenziell am besten aufgehoben. Insofern lassen Sie sich von dem leiten, was Sie wünschen, und suchen Sie den Designer mit den entsprechenden Stichworten, zum Beispiel hier: Designer finden. Je nach Komplexität Ihres Projektes, kann es dazu kommen, dass Sie mit mehr als einem Designer zusammenarbeiten. Der Ergebnisqualität kommt das auf jeden Fall zugute.

10. Designer oder Agentur?

Wir sind überzeugt davon, dass ein Netzwerk freiberuflicher Designer immer die bessere Lösung für Ihr Designprojekt ist. Es entsteht Ihren Bedürfnissen entsprechend und kann damit das für Sie richtige Ergebnis in einem Bruchteil der Zeit liefern, die eine Agentur braucht, und in der Regel auch für weniger Geld.

Und wer hilft ab Frage 11?

Die Allianz deutscher Designer AGD betreut seit 30 Jahren circa 3.000 selbstständige Designer in Deutschland in allen designwirtschaftlichen, unternehmerischen, juristischen und steuerlichen Fragen. Die AGD ist der größte Berufsverband für selbstständige Designer in Europa. Informationen erhalten Sie direkt in der AGD-Geschäftsstelle: Allianz deutscher Designer (AGD) e.V., Markgrafendamm 24 | Haus 18, 10245 Berlin, 030 – 213 00 9340, info[at]agd.de.

1 Gesprächsbeitrag

  1. Constanze www |

    Als ein (jetzt ehemaliger) Kunde die offene Datei für eigene Weiternutzung haben wollte, ohne sie zu bezahlen habe ich zurückgeschrieben:

    „Die erworbene Gestaltung ist wie eine Transportleistung, die Sie auch bezahlen. Wollen Sie dazu das Fahrzeug erwerben, das gefahren, ist kostet das ebenfalls Geld.”

     

     

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